Dienstag, August 28, 2012

FFF-Ticker: Get Shorty

Die Kurzfilme sind fester Bestandteil meines FFF-Programms und stets eine heikle Angelegenheit. Man weiß nicht so recht, was einen erwartet. Einige Jahrgänge waren regelrechte Gurkenparaden, es gab auch zufriedenstellende und überdurchschnittlich gute Get Shorties. 2012 ist kein herausragendes, aber ein gutes Jahr.

Gleich der erste, relativ lange (19 Minuten) Beitrag aus Frankreich mit dem Titel Le Lac Noir konnte kaum überzeugen: Ein hübsch-düsterer Märchenwald, in dem eine Frau ohne Gedächtnis von einem Mann aufgenommen wird. Er wünscht sich ein Kind von ihr. Doch er verheimlicht auch etwas. - Äußerst vorhersehbar, atmosphärisch nicht so stark, wie vermutlich von den Machern erhofft, enttäuscht Le Lac Noir leider insgesamt (4/10).

Auch Danny Boy, ein polnischer Animationsfilm, in dem alle Leute bis auf Danny ohne Kopf umherlaufen, hat mich nicht packen können (5/10).

Und um den letzten schwächeren Beitrag auch gleich anzuführen: The Little Mermaid aus Kanada erzählt von einem Mann, der eine Meerjungfrau für kommerzielle Zwecke ausbeutet. Auch hier ist die Pointe nicht bissig genug, obwohl sie durchaus mit dem Beißen zu tun hat (4/10).

Der Vierminüter Abiogenesis zeigt in wirklich atemberaubenden Animationsbildern die Entstehung von Leben (6/10).

In Believe the Dance missioniert ein Tänzer gelangweilte Durchschnittsbürger durch die Kraft des Tanzes. Optisch sehr stilisiert, ironisch und skurril. So soll es sein! 8/10.

The Furred Man ist eines der Highlights. Der Besitzer eines Campingparks wird auf der Wache vernommen. Hat er als Werwolf verkleidet seine Besucher gemeuchelt? Zwar ist die Pointe vorhersehbar, dennoch 9/10.

Luminaris: ein bezaubernd schöner Animationsfilm aus Argentinien, ohne Angst vor Kitsch - der passt hier aber. 9/10.

Suiker ist der diesjährige Höhepunkt! Wie kommt ein rosa Slip in den Mund einer Leiche? Die Erklärung ist äußerst amüsant. Und die Moral: Niemals hübschen Nachbarinnen die Zuckerdose leihen, denn das führt ins Unglück. 10/10.

Was täte man, stünde über einem Loch in einer Mauer in großen Lettern "Don't look!"? Genau - man würde sofort durchschauen. Was aber bekäme man zu sehen? Diese Frage beantwortet The Trap. 6,5/10

Und schließlich Tune for Two: Ein Killer und sein Opfer stimmen gemeinsam ein Lied an. Das macht Laune! 8/10

Bear wurde in Berlin in der Sonntagsvorstellung nicht gezeigt, weil es mit dem digitalen Format Probleme gab.

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