Donnerstag, August 30, 2012

FFF-Ticker: Abschlussfilm - The Baytown Outlaws

Ein würdiger, wenn auch nicht bombastischer Abschluss. Das ist The Baytown Outlaws. Immerhin eine Weltpremiere, die bislang nur dem Fachpublikum in Cannes gezeigt wurde und von Universal vermutlich im November in die US-Kinos gebracht wird. Eine muntere Ballerorgie, die überwiegend auf den verlassenen Straßen des US-amerikanischen Südens spielt. In Alabama, Texas und Tennessee klappern, knattern und knallen die Pistolen, Maschinengewehre und Schrotflinten. Bei all dem Lärm geht leider manchmal die Plot-Logik flöten.

Die drei Oodie-Brüder erhalten den Auftrag, den behinderten 17-jährigen Rob den Klauen des lokalen Obergangsters Carlos (Billy Bob Thornton) zu entreißen, um ihn ihrer attraktiven Auftraggeberin (Eva Longoria) abzuliefern. Damit wäre das fetthaarige Redneck-Trio auf einen Schlag die finanziellen Sorgen los. Doch Carlos schickt den Jungs eine Killerarmee nach der anderen auf den Hals - zunächst ein paar heiße Bikerbräute, dann eine eigenartige Gang schwarzer Straßenpiraten und schließlich völlig inkompetente indianische Söldner. Natürlich müssen die harten Killer alle scheitern, stehen die Brüder doch offenbar unter dem Schutz des Herrn.

The Baytown Outlaws flirtet in vielerlei Hinsicht mit unamerikanischem und vor allem republikanischem Gedankengut. Zwar wird dieser Flirt wiederholt ironisch gebrochen, aber richtig überzeugen mag das nicht, wenn die Helden scheinbar dumme Hinterwäldler sind, die sich am Ende Gedanken zur Theodizee machen, bevor sie ins letzte Gefecht mit den Indianern ziehen. Überhaupt: Der letzte Akt der Baytown Outlaws ist schwach. Neben Logiklöchern, die ich gerne bereit bin zu übersehen, reihen sich hier einige pathetische Dialoge aneinander. Und das letzte Feuergefecht ist inszenatorisch bestenfalls mittelmäßig durchdacht und choreografiert.

Trotzdem: Ein launiger Abschlussfilm, der bestimmt sein Publikum finden wird. Spätestens auf BD, DVD oder VoD.

6.5/10

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