Ein würdiger, wenn auch nicht
bombastischer Abschluss. Das ist The Baytown Outlaws. Immerhin eine
Weltpremiere, die bislang nur dem Fachpublikum in Cannes gezeigt
wurde und von Universal vermutlich im November in die US-Kinos
gebracht wird. Eine muntere Ballerorgie, die überwiegend auf den
verlassenen Straßen des US-amerikanischen Südens spielt. In
Alabama, Texas und Tennessee klappern, knattern und knallen die
Pistolen, Maschinengewehre und Schrotflinten. Bei all dem Lärm geht
leider manchmal die Plot-Logik flöten.
Die drei Oodie-Brüder erhalten den
Auftrag, den behinderten 17-jährigen Rob den Klauen des lokalen
Obergangsters Carlos (Billy Bob Thornton) zu entreißen, um ihn ihrer
attraktiven Auftraggeberin (Eva Longoria) abzuliefern. Damit wäre
das fetthaarige Redneck-Trio auf einen Schlag die finanziellen Sorgen
los. Doch Carlos schickt den Jungs eine Killerarmee nach der anderen
auf den Hals - zunächst ein paar heiße Bikerbräute, dann eine
eigenartige Gang schwarzer Straßenpiraten und schließlich völlig
inkompetente indianische Söldner. Natürlich müssen die harten
Killer alle scheitern, stehen die Brüder doch offenbar unter dem
Schutz des Herrn.
The Baytown Outlaws flirtet in
vielerlei Hinsicht mit unamerikanischem und vor allem
republikanischem Gedankengut. Zwar wird dieser Flirt wiederholt
ironisch gebrochen, aber richtig überzeugen mag das nicht, wenn die
Helden scheinbar dumme Hinterwäldler sind, die sich am Ende
Gedanken zur Theodizee machen, bevor sie ins letzte Gefecht mit den
Indianern ziehen. Überhaupt: Der letzte Akt der Baytown Outlaws ist
schwach. Neben Logiklöchern, die ich gerne bereit bin zu übersehen,
reihen sich hier einige pathetische Dialoge aneinander. Und das
letzte Feuergefecht ist inszenatorisch bestenfalls mittelmäßig
durchdacht und choreografiert.
Trotzdem: Ein launiger Abschlussfilm,
der bestimmt sein Publikum finden wird. Spätestens auf BD, DVD oder
VoD.
6.5/10
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