Ausgerechnet Tobe Hooper eröffnet die zweite Staffel von Masters of Horror. Hatte er doch in Staffel eins mit Dance of the Dead einen der schwächsten Beiträge abgeliefert. Und auch The Damned Thing ist alles andere als ein Geniestreich.
Dabei startet die Episode mit einem fulminanten Prolog: 1981. Eine Familie sitzt heiter beim Abendessen. Der Daddy hat Geburtstag. Als Mutter und Sohn die kleine Überraschungstorte aus der Küche holen wollen, steht plötzlich der Vater mit der Shotgun in der Tür. Er erschießt seine Frau, der Junge flüchtet. Und eine überirdischen Macht kehrt das Innere des Vaters nach außen, während er, von einer unsichtbaren Kraft gehalten, kopfüber in der Luft hängt.
Doch mit dem Sprung in die Gegenwart flaut die Geschichte, die auf einer Short Story von Ambrose Bierce basiert, sehr schnell ab. Die Essenz der Handlung in einem Satz: Südstaatenkaff-Sheriff Kevin Reddle (Sean Patrick Flanery) ist der letzte erwachsene Nachkomme einer Familie, die ein überirdisches Energiewesen freisetzte und wird (wie schon sein Vater im Prolog) von diesem unheilvollen Geschöpf verfolgt und gequält, bis es schließlich ihn und eine Großzahl der Dorfbewohner in den Tod getrieben hat.
Hooper schafft es, diesen recht simplen Plot so umständlich zu vermitteln, dass man ihm streckenweise kaum folgen kann. Zwischendurch schiebt er dann, quasi als Entschuldigung für seinen Mangel an Erzählkunst, ultrabrutale Szenen ein. Zum Beispiel zerhämmert sich ein Mann zunächst sein Gesicht, dann die Schädelplatte. Diese Momente bleiben jedoch völlig selbstzweckhaft und unterstreichen nur Hoopers inszenatorische Unbeholfenheit.
Auch die Kamera, im Prolog noch in Unruhe erzeugender Kreisfahrt um die Familie wirkungsvoll zum Einsatz gekommen, weiß oft nicht, wo und wie sie das Geschehen festhalten soll: Sie hüpft, wackelt und fährt wild durch die Gegend, nervt dadurch den Zuschauer aber eher, als dass diese aufgesetzt wirkende Dynamik irgendetwas zu Stimmung oder Story beizutragen hätte.
Die Nebendarsteller, ein dämlicher Deputy (Brendan Fletcher), Mutter (Marisa Coughlan) und Sohn (Alex Ferris) des Sheriffs, wirken ebenso gelangweilt wie der Ex-Boondock-Saint selbst.
The Damned Thing beweist einmal mehr, dass Tobe Hoopers große Tage lange, lange vorüber sind.
3/10 Punkten.
Dabei startet die Episode mit einem fulminanten Prolog: 1981. Eine Familie sitzt heiter beim Abendessen. Der Daddy hat Geburtstag. Als Mutter und Sohn die kleine Überraschungstorte aus der Küche holen wollen, steht plötzlich der Vater mit der Shotgun in der Tür. Er erschießt seine Frau, der Junge flüchtet. Und eine überirdischen Macht kehrt das Innere des Vaters nach außen, während er, von einer unsichtbaren Kraft gehalten, kopfüber in der Luft hängt.
Doch mit dem Sprung in die Gegenwart flaut die Geschichte, die auf einer Short Story von Ambrose Bierce basiert, sehr schnell ab. Die Essenz der Handlung in einem Satz: Südstaatenkaff-Sheriff Kevin Reddle (Sean Patrick Flanery) ist der letzte erwachsene Nachkomme einer Familie, die ein überirdisches Energiewesen freisetzte und wird (wie schon sein Vater im Prolog) von diesem unheilvollen Geschöpf verfolgt und gequält, bis es schließlich ihn und eine Großzahl der Dorfbewohner in den Tod getrieben hat.
Hooper schafft es, diesen recht simplen Plot so umständlich zu vermitteln, dass man ihm streckenweise kaum folgen kann. Zwischendurch schiebt er dann, quasi als Entschuldigung für seinen Mangel an Erzählkunst, ultrabrutale Szenen ein. Zum Beispiel zerhämmert sich ein Mann zunächst sein Gesicht, dann die Schädelplatte. Diese Momente bleiben jedoch völlig selbstzweckhaft und unterstreichen nur Hoopers inszenatorische Unbeholfenheit.
Auch die Kamera, im Prolog noch in Unruhe erzeugender Kreisfahrt um die Familie wirkungsvoll zum Einsatz gekommen, weiß oft nicht, wo und wie sie das Geschehen festhalten soll: Sie hüpft, wackelt und fährt wild durch die Gegend, nervt dadurch den Zuschauer aber eher, als dass diese aufgesetzt wirkende Dynamik irgendetwas zu Stimmung oder Story beizutragen hätte.
Die Nebendarsteller, ein dämlicher Deputy (Brendan Fletcher), Mutter (Marisa Coughlan) und Sohn (Alex Ferris) des Sheriffs, wirken ebenso gelangweilt wie der Ex-Boondock-Saint selbst.
The Damned Thing beweist einmal mehr, dass Tobe Hoopers große Tage lange, lange vorüber sind.
3/10 Punkten.
2 Kommentare:
Hey hey hey, die großen Tage werden wieder kommen, das garantiere ich ;-)
Aber ich gebe zu, die Episode war extrem nervig. Überhaupt bin ich nicht allzu überzeugt von der zweiten Season. Bin jetzt bei Folge 7 und habe kaum noch Lust.
Deine Worte in Gottes Ohren! Ich würde es ihm und uns wünschen.
Ich wollte heute Abend eigentlich die zweite Folge gucken. Jetzt hast du mich ins Zweifeln gebracht...
Das Niveau der ersten Staffel war aber, von wenigen Ausnahmen einmal abgesehen, für eine TV-Produktion ziemlich hoch. Argentos Jenifer war mein Favorit. Ich bezweifle, dass er diese Episode in Staffel 2 toppen kann...
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