Mittwoch, Mai 16, 2007

Film noirs in Kürze: Lewis und Huston

The Big Combo: Der Polizist Leonard Diamond (Cornel Wilde) arbeitet versessen daran, den rücksichtslosen Gangsterboss Mr. Brown (Richard Conte) zur Strecke zu bingen. Diamond ist zudem in Mr. Browns Freundin Susan (Jean Wallace) verliebt. Diese wiederum macht ihre Beziehung zu Mr. Brown so unglücklich, dass sie einen Selbstmordversuch unternimmt. - The Big Combo ist neben Gun Crazy Joseph Lewis' zweiter großer Noir-Film. Der Plot ist hier nicht wirklich überraschend, die Umsetzung aber unbedingt! Gerade die Ausleuchtung von Kameramann John Alton ist erwähnenswert. Kaum ein Film noir wartet mit einer derart harten und ungefilterten Beleuchtung auf. Das verleiht dem Werk eine große dramatische Kraft, die die Schwächen der Handlung mit ihren eindimensionalen Figuren gewissermaßen ausbügelt.
72 Punkte.


John Hustons The Asphalt Jungle gehört zu den bekanntesten, einflussreichsten und von Kritikern meistgeschätzten Film noirs. Mich lässt er jedoch größtenteils kalt. Der distinguierte deutsche Profieinbrecher Doc Riedenschneider (sehr sympathisch: Sam Jaffe) kommt gerade aus dem Knast, da plant er auch schon mit einer Reihe zwielichtiger Gestalten das große Ding. Wie in Film noirs allgemein üblich, gelingt zwar der komplexe Einbruch, das Vorhaben muss am Ende aber aus zwischenmenschlichen Gründen scheitern. - Zugegeben: The Asphalt Jungle bietet dem Zuschauer ein Ensemble unterschiedlicher Figuren. Für den Einbruch verbünden sich Vertreter der verschiedenen sozialen Schichten. Aus filmanalytischer Sicht bestimmt einer der ergiebigsten Filme des Genres. Dennoch erwischte ich mich mehrmals beim Blick auf die Uhr. Ich kann leider nicht genau sagen, woran es liegt, aber The Asphalt Jungle rief bei mir nicht die erhoffte Wirkung hervor. Zu hohe Erwartungen an einen mit viel Vorschusslorbeeren versehenen Klassiker?
65 Punkte.

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