Mittwoch, Januar 24, 2007

Masters of Horror: Valerie on the Stairs


>Jesus, everybody in this place is fuckin' crazy!<
>Including you, young man: We're writers!<


Basierend auf einer Geschichte von Clive Barker, verwundert es nicht wirklich, dass sich dieser Masters of Horror Beitrag mit der Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit, mit der Trennungslinie zwischen Realität und Fiktion auseinandersetzt. Wie schon in Hellraiser oder Nightbreed leben hier Geister hinter den Wänden.

Den erfolglosen jungen Schriftsteller Rod (Tyron Leitso) verschlägt es aus Geldmangel in eine Unterkunft für unveröffentlichte Autoren. Dort bekommt er Besuch von einem meist unbekleidet durch das Wohnhaus streifenden Geist namens Valerie. Rod verliebt sich in die zunächst körperlose Schönheit, die als Sex-Sklavin der dunkelhäutigen Bestie Othakai (der Candyman höchstpersönlich: Tony Todd) das heruntergekommene Schreiberlinge-Asyl mit Leben erfüllt.

Valerie on the Stairs ist ein ganzheitlicher Horrorfilm. Die meisten Spielarten des Genres vereinen sich in dieser Episode: Die klassischen Schreckmomente werden von Mick Garris gekonnt in Szene gesetzt. Blut spritzt auch. Und der Plot variiert ein klassisches Thema. Damit nicht genug: Alle diese Ebenen funktionieren hier sogar und greifen nahtlos ineinander. - Nachdem Produzent und Regisseur Garris sich mit der sterbenslangweiligen Episode Chocolate in Staffel 1 bis auf die Knochen blamierte, sorgt er mit dieser Geschichte über den künstlerischen Schaffensprozess für die bislang größte Überraschung. Trotz und wegen der strikten örtlichen Begrenzung auf nur ein Gebäude, schafft er ein abwechslungsreiches, visuelles Flair und eine klaustrophobisch dichte Atmosphäre. Inhalt und Ausführung heben dieses intelligente Kammerspiel auf ein Niveau, welches in dieser Staffel noch nicht erreicht worden ist. Zwar erfindet Garris das Genre hier gewiss nicht neu. Aber wer macht das schon? Sicherlich tragen Barkers kluges Treatment, Richard Bands Begleitung und die hochkarätige Besetzung dazu bei. So stiehlt Christopher Llyod fast jede Szene, in der er als mürrischer, alter Zausel auftaucht.

Fazit: Der ganz große Wurf ist Valerie on the Stairs nicht. Dafür mangelt es der Folge eindeutig an Originalität. Jedoch gelingt Mick Garris die mitreißend starke Inszenierung eines smarten Drehbuchs, das den Horrorliebhaber auf den verschiedenen Ebenen des Genres reell bedient.

7/10 Punkten.

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