
Formal ist The Woman in the Window ein relativ realistisch gehaltener Film noir. Auffällige, symbolisch aufgeladene, Licht- und Schattenspiele sucht man vergebens. Dafür rückt Lang immer wieder Spiegel und Ziffernblätter ins Bild. Zeit, das Wartenmüssen, das Schmorenlassen, aber auch der exakte Tatzeithergang, wird durch meist im Hintergrund auftauchende Uhren für den Zuschauer nachvollziehbar.
Am Ende wird uns schließlich ein Plottwist serviert, für den Lang heute von der Kritik gesteinigt würde. Als De Palma ein ähnliches Ende in Femme Fatale verwendete, musste er dafür jedenfalls eine üble Schelte über sich ergehen lassen. Nichtsdestotrotz: Es funktioniert in beiden Filmen. Und zwar sowohl auf einer moralischen Ebene, denn ein tragischer Ausgang wäre bei einer derartigen Hauptfigur schlicht unanständig, als auch auf einer psychologischen Ebene, die einem die neurotischen Ängste des Antihelden erklärt.
74 Punkte.
Am Ende wird uns schließlich ein Plottwist serviert, für den Lang heute von der Kritik gesteinigt würde. Als De Palma ein ähnliches Ende in Femme Fatale verwendete, musste er dafür jedenfalls eine üble Schelte über sich ergehen lassen. Nichtsdestotrotz: Es funktioniert in beiden Filmen. Und zwar sowohl auf einer moralischen Ebene, denn ein tragischer Ausgang wäre bei einer derartigen Hauptfigur schlicht unanständig, als auch auf einer psychologischen Ebene, die einem die neurotischen Ängste des Antihelden erklärt.
74 Punkte.
8 Kommentare:
Hört sich sicherlich interessant an und Lang mag ich sowieso. Bemerkenswert wieviele Noirs du kennst...
Ist auch interessant :-)
Aber überhaupt nicht bemerkenswert, denn sobald man sich für solche Filme interessiert, stößt man auch automatisch auf sie...
hehe, sehr poetisch ausgedrückt :)
diese spezielle Art der Auflösung ist schon immer etwas "billig", aber was solls, solange der Film bis dahin gut ist..geht es ja in Ordnung ;)
Oha, neuer Look :)
@ Paul
Aus heutiger Sicht vielleicht etwas billig, aber es kommt auch darauf an, wie es gemacht wird. In Woman in the Window war es, soweit ich weiß, immerhin neu. Bei Femme Fatale sehr geschickt eingebettet (für den aufmerksamen Zuschauer sogar schon bei der ersten Sichtung erkennbar), bei Next hingegen ein Produkt reiner Einfallslosigkeit...
@ Rudi
Ja. Konnte das andere Design nicht mehr sehen. Ist aber nur eine Standard-Vorlage. Leider kenne ich im Gegensatz zu MVV keine professionelle Fotokünstlerin ;-)
Ich habe sie übrigens mal gefragt, sie meinte sie schaut mal, wenn sie Zeit hat. Professionell ist sie aber nebenbei bemerkt nicht. ;)
Das grün macht aber 'nen frischen Eindruck.
Danke. Bloß keinen Druck machen - nur wenn sie Zeit und Lust hat :-)
Ja, das Grün wirkt erfrischend - hier sollen ja auch die Gedanken gedeihen ;-)
Die midlife-crisis ist vor allem deswegen bedeutsam, weil da den meisten Menschen bewusst wird, dass sie nicht unsterblich sind, sondern auch das eigene Leben begrenzt ist.
Die Folge ist, wenn man das zulässt (und nicht verdrängt),dass man über die eigenen Werte und Ziele neu nachdenkt.
Was ich als damals 30jähriger (ich bin jetzt 59)gerne alles vor meiner Midlife-crisis gewusst hätte, können Sie in meinem Blog nachlesen: http://tinyurl.com/2ozoql
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