Donnerstag, Januar 18, 2007

Masters of Horror: Pelts


F. Paul Wilson, auf dessen Short Story das Drehbuch zu Pelts basiert, ist bestimmt Mitglied in einem Tierschutzbund. Denn diese äußerst blutige Fabel, von Horrorlegende Dario Argento in Szene gesetzt, impft dem Zuschauer die Animal Peace Message mit Baseballschlägern, Schnappfallen sowie diversen scharfen und spitzen Werkzeugen subkutan ein.

Der schmierige Pelzhändler Jake (Meat Loaf) kommt in den Besitz ungewöhnlich schöner Waschbärfelle. Doch jeder, der mit diesen Edelhäuten in Berührung kommt, stirbt kurz darauf auf spektakuläre Art und Weise.

Pelts ist wie eine erfrischende Dusche in dieser zweiten Staffel von Masters of Horror: Der geradlinige und nie wirklich überraschende Plot wird mit etwas schwarzem Humor, einer Prise Sex und reichlich Gore verrührt und heraus kommt die bislang beste Folge. Maßgeblich trägt das beeindruckend intensive Spiel Meat Loafs dazu bei, dessen ziemlich dürftige Motivation innerhalb des dünnen Handlungsgerüsts es ist, eine Stripperin vögeln zu dürfen. Und auch wenn einige Splattereffekte alles andere als realistisch wirken, versprüht Pelts einen ehrlichen Retro-Charme, den man einfach gern haben muss, aber heutzutage leider viel zu selten geboten bekommt.

Zwar erreicht Argento seinen grandiosen Anthologieerstling Jenifer nicht, dennoch liefert er mit dieser TV-Produktion bedeutend Stimmigeres ab, als er es in den letzten zwei Dekaden für die große Leinwand fertigbrachte. Offenbar passt das knappere Format besser zu den Geschichten, die er zu erzählen hat.

7.5/10 Punkten.

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