
Was benötigt man für einen Giallo? Einen psychosexuell gestörten Misogynisten mit einem Fetisch für schwarze Handschuhe, blitzende, lange Messerklingen und spektakulär inszenierte Morde. Außerdem: Einen Polizisten oder Detektiv, der versucht, dem Killer auf die Spur zu kommen und dabei selbst in Gefahr gerät.
Was bietet Eyes of Crystal? Einen unter einem Kindheitstrauma leidenden Tierpr

Klingt lustig. Ist es auch die meiste Zeit. Eyes of Crystal bedient den Genreliebhaber durchaus gekonnt mit jenen Zutaten, die er erwartet. Dabei stehen natürlich die bestialischen Morde an erster Stelle, nicht der kriminologische Aspekt der Geschichte. Das ist schließlich der Hauptunterschied zwischen einem Giallo und gewöhnlichen Krimis.
Und bei diesem Exemplar italienischer Genrekost isst auch das Auge mit: Kameramann Luca Coassin schenkt dem Film nicht nur einen coolen Look durch interessante Licht- und Schattenspiele, sondern auch eine optisch dichte Atmosphäre. Von der wackligen Handkamera über Landschaftsmalereien bis hin zu komplizierten Fahrten stellt Coassin die Vielseitigkeit seines Könnens unter Beweis. Glücklicherweise wirkt das niemals angeberisch oder selbstzweckhaft, ist vielmehr immer durch den gegenwärtigen Verlauf der Handlung gerechtfertigt.
Dem jungen

Dennoch kann Eyes of Crystal leider nicht auf ganzer Linie überzeugen. Die letztlich recht dürftige Handlung wird gerade gegen Ende unnötig gestreckt und verkompliziert, hätte zackiger erzählt werden müssen.
Insgesamt ist es jedoch erfreulich zu sehen, dass es in Italien auch Regisseure außer Argento gibt, die es verstehen, einen ordentlichen Giallo zu inszenieren. Das lässt einen freudig in die Zukunft blicken.
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