High Sierra markiert den Übergang der 30er-Jahre-Gangsterfilme zu den 40er-Jahre-Film-noirs. High Sierra ist also ein Grenzfall, lässt sich beiden Dekaden zuordnen. Außerdem ist es der Film, in dem Humphrey Bogart erstmals eine Hauptrolle übernahm. Bogie gibt hier den Ex-Con Roy Earle, der mit einigen anderen Ganoven einen Überfall auf ein Hotel plant. Gleichzeitig engagiert sich Earle für ein verkrüppeltes Mädchen, in das er sich verliebt hat. - Geradlinig inszeniert Raoul Walsh diesen im Vergleich zu späteren Noirs relativ harmlos wirkenden Gangsterfilm. Bogart glänzt, die Story ist auch ansprechend. Was Kamera und Licht anbelangt, merkt man High Sierra jedoch sein frühes Erscheinungsjahr 1941 an: So gibt es wenige für das Genre typische Licht- und Schattenspiele oder Low-Angle-Aufnahmen.
65 Punkte.
Dark Passage: Vincent Parry (Humphrey Bogart) bricht aus San Quentin aus. Unerwartete Hilfe erfährt er von der wohlhabenden Malerin Irene Jansen (Lauren Bacall). Eine Gesichtsoperation soll ihn vor seinen Verfolgern schützen. Doch eben jener Killer, für dessen Mord Parry fälschlich im Knast einsaß, schiebt ihm nun einen weiteren Mord unter. - Verdammt mutig war es von den Machern von Dark Passage, Humphrey Bogarts Gesicht erst in der zweiten Hälfte des Films zu präsentieren, nämlich nach der Gesichts-OP. Bis dahin verwendet Regisseur Delmer Dewes überwiegend die Subjektive Parrys. Ein stilistisches Mittel, das Robert Montgomery im selben Jahr in Lady in the Lake noch konsequenter verwendete. Insgesamt handelt es sich bei Dark Passage um einen spannenden, formal überaus ansprechenden Film noir, der bis in die kleinste Nebenrolle durch einprägsame Schauspielleistungen überzeugt.
73 Punkte.
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