Donnerstag, Februar 08, 2007

Masters of Horror: The Black Cat


Ein Erfolgsquartett könnte man meinen: Edgar Allan Poe (Vorlage), Dennis Paoli (Drehbuch), Stuart Gordon (Drehbuch und Regie) und Jeffrey Combs (Hauptdarsteller). Paoli und Gordon haben einige Erfahrung beim Adaptieren von Stoffen klassischer Horrorgrößen. Und Combs ist meist der Star ihrer Filme. Bedauerlicherweise scheitern die drei diesmal.

Grundlage für diese Episode ist Poes Kurzgeschichte The Black Cat, an der sich vor knapp 17 Jahren bereits Dario Argento versuchte. Und wie Argento damals im zweiten Teil von Two Evil Eyes, so gelingt auch Gordon heute nur ein leidlich unterhaltsamer 60-Minuten-Film. Während sich Argento jedoch einzig an der Kurzgeschichte als Vorlage orientierte, verwebt Gordon das Leben Poes mit der Handlung der Short Story.

Jeffrey Combs spielt Edgar Allen Poe, der sich um seine unter Tuberkulose leidende Ehefrau kümmert, gleichzeitig unter chronischem Geldmangel sowie der Alkoholsucht leidet. Poe steigert sich in einen Wahn, Realität und Psychosen verschwimmen, und sein schwarzer Kater Pluto lässt ihn nicht zur Ruhe kommen.

Der Ansatz, den Paoli und Gordon wählen, ist begrüßenswert vielschichtig. Nur schaffen sie es nicht, den Zuschauer in Poes Wahn hineinzuziehen. Man kann nur schwer nachvollziehen, warum Poe einen solchen Groll gegen den Kater entwickelt. Und -ähnlich wie in Argentos Film- bemitleidet man das Tier für die Torturen, welche ihm auferlegt werden, distanziert sich infolgedessen von der Hauptfigur und verliert deshalb das Interesse am Geschehen. Hinzu kommt, dass eine einzelne Katze visuell nicht wirklich bedrohlich wirkt.

Mick Garris' Beitrag Valerie on the Stairs, ein thematischer Zwilling von The Black Cat, vermochte den verwirrten geistigen Zustand des Schriftstellers auf den Zuschauer zu übertragen, ihn ihm begreifbar zu machen. Gordon scheitert an dieser Stelle und selbst Combs, der vermutlich talentierteste und größte Schauspieler des Horrorgenres der Gegenwart, schafft es trotz Poe-Perücke, Schnurrbart und Gumminase nicht, uns den Vater moderner Horrorliteratur nahezubringen.

Gordon entsättigt die Farben, gibt dem Ganzen einen monochromen Look. Nur das Rot des Blutes und das Grün der Katzenaugen darf strahlen. Ein gelungener optischer Einfall. Einige der CGI-Splattermomente (z. B. das Ausstechen eines Katzenauges) wirken dagegen ziemlich billig.

Insgesamt ein mutiger Versuch, das Leben des großen Edgar Allan Poe mit einer seiner Kurzgeschichten zu verflechten, der leider misslingt.

5/10 Punkten.

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