Donnerstag, März 27, 2008

Short Cuts #4

Prinzessinnenbad: Eine Liebeserklärung an drei Mädchen, die den Kreuzberger Kiez unsicher machen. "Lass dir erstmal 'nen Penis wachsen!", so wird eine unliebsame Anmache im Kreuzberger Prinzenbad gekontert. Überhaupt sind die drei wahnsinnig scharfzüngig, scheinen zu wissen, was sie wollen - doch stellt sich heraus, dass hinter ihrer äußeren Härte und sexuellen Abgeklärtheit dann doch noch kindliche Züge schlummern. Die größte Schwäche dieser preisgekrönten Dokumentation: Sie hört nach neunzig Minuten auf, endet im Spätherbst 2006. Gerne wüsste man, wie es um die damals 15-16-jährigen heute bestellt ist. Wahrscheinlich lässt sich diese Antwort irgendwo in der Oranienstraße klären.

Ich habe es nicht glauben wollen, als mein werter Bloggerkollege Rudi vor etwa einem Jahr einen Film anpries, bei dessen Trailer ich im Kino stets mit Würgeanfällen kämpfen musste: Superbad. Und nun stellt sich tatsächlich heraus: Superbad tut seinem Namen nicht alle Ehre. Vom lässigen 70's-Opening bis hin zu den letzten Einstellungen überrascht einen diese Teenie-Komödie immer wieder. Zwar lenkt die B-Handlung, in der der nerdige McLovin mit zwei unterbelichteten Cops alle Kleinjungenträume ausleben darf, von der liebevoll geschriebenen und inszenierten Haupthandlung, dem Erwachsenwerden zweier bester Freunde, ab. Insgesamt halte ich Superbad dennoch für den gelungensten Highschoolfilm seit Fast Times at Ridgemont High.

Breakfast at Tiffany's: Ein Klassiker von Blake Edwards, den ich bis vor kurzem nicht kannte. Und wie sich nun herausstellt, war dies auch nicht weiter tragisch. Denn was lehrt uns dieser Film? Dass es auch schon 1961 anorektische Schauspielerinnen gab. Dass man krankhafte Persönlichkeiten offenbar gut als Hauptfiguren verwenden kann. Dass rassistisch inszenierte Nebenrollen echt lustig sind. Und überhaupt: Dass die Lebensprobleme eines 60's-Girl so etwas von dated sind, dass man nur noch gähnen mag. Aber eines muss man Breakfast at Tiffany's lassen: Der Blick auf die New Yorker Promigesellschaft und ihre extravaganten Partys ist mehr als gelungen. Sich diese zwanzig Minuten isoliert anzusehen, würde ich empfehlen, den Rest kann man getrost vergessen.

Imitation of Life ist ein ganz großartiger Film des noch großartigeren Douglas Sirk. Ich hasse Pathos in Filmen. Doch ich liebe Pathos in Sirks Melodramen, weil es hier einfach passt, stimmig ist und einem das Herz erwärmt. Prächtige Technicolor-Farben tragen ihren Teil dazu bei, diese Geschichte um zwei allein erziehende Mütter in ausladender Manier zu erzählen. Imitation of Life ist im Gegensatz zu Breakfast at Tiffany's überhaupt nicht überholt, sondern aktueller und relevanter als der meiste Murks, der heutzutage die Lichtspielhäuser heimsucht. Ganz großes Kino!

Run Fatboy Run: Launige Komödie mit Simon Pegg, die im Gegensatz zu Shaun of the Dead und Hot Fuzz daran krankt, die Genregrenzen nicht zu überschreiten. Daher bleibt sie völlig vorhersehbar, in den Nebenrollen blass und erzielt keine nachhaltige Wirkung. Dennoch gibt es einzelne Szenen, die Lachkrämpfe auszulösen vermögen. Den Nerv muss man erst einmal haben, einen Marathon mit einem "National Erectile Dysfunction Awareness"-Shirt zu laufen...


Montag, März 24, 2008

DVD: Redacted


Für viel Wirbel sorgte Redacted in den USA. Wiederholt wurden Regisseur De Palma und Produzent Mark Cuban als Nestbeschmutzer beschimpft: Gegen die Truppen habe man nichts zu sagen, das verbiete einem der Patriotismus. Und dies war noch der harmloseste aller Vorwürfe. So wurde beispielsweise in einem rechten Internetforum nach einem Seil geschrien, mit dem man die Macher am nächsten Baum aufhängen wolle. Bezeichnenderweise hatte zu diesem Zeitpunkt noch niemand außer dem Premierenpublikum in Venedig, das Redacted mit langen Standing Ovations feierte, gesehen.

Vergegenwärtigt man sich, dass die ersten Vietnamfilme Hollywoods erst mehrere Jahre nach dem Abzug der Truppen in die Kinos kamen, kann man die teilweise drastischen Reaktionen in der amerikanischen Öffentlichkeit nachvollziehen: The Deer Hunter, First Blood und Platoon versuchten die Erlebnisse der Soldaten, ihre verletzte Psyche, für den Zuschauer erfahrbar und verständlich zu machen. Hingegen sind die ersten Irak-Filme wie Paul Haggis' In the Valley of Elah oder De Palmas Redacted ein verzweifelter Versuch, die Öffentlichkeit aufzurütteln. Während Haggis' Film im Gewand des klassischen Erzählkinos mit großen Stars daherkommt und sich die Handlung wie ein Krimi entfaltet, setzt De Palma in dieser 5-Millionen-Dollar-Produktion auf unbekannte Schauspieler und experimentiert mit der Erzählform.

Eine Collage aus Videotagebuch, französischer Dokumentation, Überwachungskameras, youtube-Videos, Skype-Videotelefonaten, Blog-Videos, arabischen und US-Nachrichten sowie Internetvideos von irakischen Terroristen fügt sich hier zu einem Ganzen zusammen, das uns deutlich vorführen soll, wie sehr uns die Auswahl der Bilder als Zuschauer manipuliert. Die Form des Films ist gewissermaßen das Thema: Der Verzicht auf krasse Kriegsbilder, die bereinigte US-Fernsehberichterstattung war der Hauptgrund für De Palma diesen Film, der die gleiche Geschichte erzählt wie sein 1989 veröffentlichter Vietnamfilm Casualties of War, zu drehen. Schockierende Bilder wie jene vom My-Lai-Massaker in Vietnam gibt es zwar auch vom Irakkrieg, doch sind diese nur im Internet einsehbar, man muss nach ihnen suchen. Den Großteil der amerikanischen Bevölkerung erreichen sie somit nicht. Dass die geschilderten Geschehnisse von Samarra (in der Realität: Das Massaker von Mahmudija) denen in Vietnam fast bis aufs Haar gleichen, ist nicht nur erschreckend, sondern unfassbar. Es beweist einmal mehr, dass die Menschen nicht aus der Geschichte und ihren Fehlern lernen. Beide Filme basieren auf tatsächlichen Ereignissen. Die Dynamik innerhalb der Gruppe von Soldaten ist nahezu identisch: Der Tod eines geschätzten Vorgesetzten veranlasst die sexuell frustrierten Männer nach reichlich Alkoholkonsum in ein Haus mit Zivilisten zu stürmen, ein 15-jähriges Mädchen zu vergewaltigen und es anschließend zu töten. Die anderen anwesenden Familienmitglieder werden ebenfalls umgebracht.

Man kann Redacted sicherlich vorwerfen, uns Klischeefiguren zu präsentieren: Hier der gebildete, moralisch integere McCoy (Rob Devaney), dort der White Trash in Form von Flake (Patrick Carroll) und Rush (Daniel Stewart Sherman). Mittendrin der opportunistische Salazar (Izzy Diaz), der sein Videotagebuch als Eintrittskarte für die Filmhochschule begreift und darüber seinen ethischen Kompass vergisst. Und doch ist das nicht fern der Realität, schließlich rekrutiert das US-Militär in all seiner Verzweiflung schon längst auch psychisch labile Personen mit kriminellem Hintergrund, die lieber einen Trip in den Irak als in den nächsten Knast unternehmen. Wer sonst zieht heute noch freiwillig in dieses Schlamassel?

De Palma zeigt uns eine klassische Spirale der Gewalt: Am Checkpoint wird ein zu schnell fahrendes Auto mit Waffengewalt gestoppt. Die schwangere Beifahrerin stirbt im Kugelhagel, ihr Bruder wollte sie zur Entbindung zügig ins Krankenhaus bringen. Die Reaktion terroristischer Iraki: Eine Tretmine, getarnt als Fußball, zerfetzt den beliebten Master Sergeant Sweep (Ty Jones). Dies wiederum ist die Initialzündung für das Vergehen an der 15-Jährigen. Und diese Tat wird durch die Entführung und Enthauptung Salazars vergolten.

Zurück bleiben auf US-Seite traumatisierte Veteranen, um deren Wiedereingliederung in die Gesellschaft sich das US-Militär nur unzureichend kümmert und auf diese Weise menschliche Zeitbomben produziert. Der „Kollateralschaden“ auf Seite der Iraki ist freilich unmittelbarer, schlägt sich in zahllosen zivilen Opfern nieder und wird einem in einer ergreifenden Schlussmontage mit drastischen Real-Bilder vor Augen geführt. Diese Bilder wurden ironischerweise zensiert (Redacted was redacted!): Die Augen der abgebildeten Personen wurden geschwärzt. Produzent Cuban fürchtete eine juristische Auseinandersetzung mit den Hinterbliebenen. De Palma tobte, konnte es aber nicht verhindern.

Mehrere Kritiker bemängelten das Schauspiel der Jungdarsteller. Es sei so künstlich wie in einem schlechten Schultheater. Dabei übersahen sie jedoch, dass die Darsteller dazu angehalten waren, realistisch vor einer offensichtlich laufenden Kamera zu spielen – und wird eine Kamera auf jemanden gerichtet, verhält er sich unnatürlich. Etwas, das wohl jeder (bis auf einige weltfremde Kritiker) schon einmal erfahren hat.

Musikalisch sticht Händels Sarabande hervor, die im Dokumentarfilm zum Einsatz kommt: Der getragene Charakter des Stückes unterstreicht die von den Soldaten erlebte Monotonie und permanente Anspannung am Checkpoint, ist aber natürlich gleichzeitig auch eine direkte filmische Referenz an Kubricks Barry Lyndon, die ihrerseits an einer Stelle zu Beginn durch eine simultane bildliche Anspielung auf Peckinpahs The Wild Bunch erweitert wird: So beobachtet Salazar wie Ameisen einen Skorpion überwältigen, zückt seine Kamera und reagiert auf dieses verblüffende tierische Gewalt-Spektakel mit einem kindlichen Lachen. Dieser Moment ist gleichermaßen ein bewusstes Spiel mit einem filmhistorischen Subtext als auch eine plakative Metapher für die gegenwärtige Situation im Irak, wo die Amerikaner von irakischen Attentätern übermannt zu werden drohen.

Jedermanns Kost ist Redacted mit seinem überdeutlichen didaktischen Anliegen gewiss nicht. Aber die Kompilation aus sorgfältig recherchierten Kriegs-Grausamkeiten lässt auch gewiss niemanden kalt. Redacted ist ein bestialischer Schrei gegen den Irakkrieg, der durch seine furiose und vielleicht sogar stilbildende Form (die Zukunft wird’s zeigen) die derzeitigen Grenzen des Kinos erweitert.

Zur DVD

BILD (1.78:1 anamorph): Redacted wurde von HDNet finanziert und somit (wie alle Filme dieses Labels) digital aufgenommen. De Palmas erste Schritte im digitalen Medium waren vorher freilich wohl überlegt. Form und Inhalt sollten zueinander passen. Und da schon die Struktur von Redacted überwiegend digitale Medien als Filmquellen vorschreibt, erscheint der Entschluss in HD zu drehen nur logisch und konsequent. Während die Videotagebuchszenen authentisch amateurhaft wirken, führen einem die Aufnahmen der französischen Dokumentation beeindruckend vor, wie schwer der Unterschied zwischen klassischem und digitalem Filmmaterial mittlerweile zu erkennen ist: Die goldbraunen Farben des Sandes in der aufgehenden Sonne strahlen fast so prächtig wie einst Technicolor.

TON: Es befinden sich ein englischer Dolby Digital 5.1 und ein 2.0-Track auf der RC-1-DVD. Die Dialoge sind stets gut verständlich, obwohl bei genauerer Überlegung ein solch guter Dialog-Ton in den Videotagebuch- und einigen anderen Szenen technisch kaum möglich wäre. An Surroundsound wurde deshalb konsequenterweise gespart - dieser hätte sich formal nicht in den Film eingefügt. - In der Zwischenzeit ist nun auch die deutsche DVD mit einer deutschen Synchrontonspur erschienen. Da das Durcheinander der Sprachen und die Kommunikationsprobleme der Kulturen ein zentrales Thema in Redacted sind, erscheint mir eine Synchro schon im Ansatz verfehlt zu sein. Ich habe sie bislang jedoch nicht überprüfen können.

EXTRAS: In einem fast neunminütigen Interview mit dem Titel Higher Definition: Redacted Episode erfahren wir die Gründe für De Palmas Entschluss, Redacted zu drehen. Kurz aber gut.

Ein exakt fünfminütiges Behind the Scenes-Feature zeigt uns in Splitscreens die Entstehung der Pokerszene.

Eine gute Stunde dauern insgesamt acht Refugee Interviews: Flüchtlinge aus dem Nahen Osten erzählen ihre ergreifenden Lebensgeschichten.

Fazit: Redacted ist ein erschütterndes Dokument über die Grauen des Irakkrieges, das die formalen Grenzen des Kinos neu auslotet. Die DVD-Veröffentlichung ist solide aber nichts Besonderes.


Samstag, März 22, 2008

OT: Richard III. im BE

Das Berliner Ensemble hat seit vergangenem Februar Richard III. im Repertoire. Regie führt dabei niemand geringerer als der Intendant des Theaters Claus Peymann. Peymann echauffierte sich unlängst in einem überaus lesenswerten Interview mit der Süddeutschen über die Riege der Theaterkritiker, die jeden Regie-Pupser hochjubelten und dabei die Schauspieler vergäßen: Denn nur die Schauspieler könnten die Zuschauer verzaubern und eine Vorstellung zu einem Fest machen.

Tatsächlich merkt man der Inszenierung von Richard III. diese grundlegende Überzeugung zu jedem Zeitpunkt an. Ein schlichtes Bühnenbild, das lediglich aus einigen Glaswänden besteht, wenig Requisiten und dezente Kostüme lenken nicht vom Schauspiel ab, sondern stellen den Shakespeare-Text in den Mittelpunkt. Peymann hat sich hierbei für die zeitgenössische Übersetzung von Thomas Brasch entschieden, die das Drama über den buckligen Hinkefuß leichter zugänglich werden lässt als beispielsweise die alte Schlegel-Version. Die logische Folge dieser Herangehensweise: Das Stück steht und fällt mit den Leistungen der Schauspieler. Und hier gibt es Unterschiede zu verzeichnen.

Während Ernst Stötzner die Rolle des intriganten Richard, der sich zielstrebig auf den Thron mordet, großartig ausfüllt, die komischen Seiten der Figur geschickt auszunutzen versteht, verrennt sich Therese Affolter als Elisabeth in einer nervtötenden Überzeichnung. Der zwanghafte Versuch, Elisabeth als Karikatur darzustellen, mit hysterischen Gesten die Figur ironisch zu brechen, schlägt fehl. Wie man es richtig machen kann, zeigt Penelope Allen in Al Pacinos großartigem Looking for Richard.

Der überwiegende Teil des Ensembles spielt grandios. Besonders zu erwähnen sind hier Veit Schubert als Richards 'partner in crime' Buckingham oder der androgyn wirkende Christopher Nell als Richards Adlatus Catesby. Die Doppelbesetzung von Jürgen "Motzki" Holtz als Richards ahnungsloser Bruder Georg und später als Kindermörder Tyrrell verwirrt jedoch mehr, als dass sie dem Stück förderlich wäre.

Bedauerlicherweise hat Peymann die schwächsten Szenen nicht genügend gekürzt. So ist das Um-die-Wette-Gejammer der drei Frauenfiguren ebenso unerträglich wie Richards nicht enden wollendes Werben um Elisabeth. Hier hätten Raffungen gut getan, auch wenn man der über drei Stunden dauernden Aufführung insgesamt nicht vorwerfen kann, langatmig zu wirken.

Die Kritik war wenig begeistert von Peymanns Richard III. Die Zuschauerzahlen beeinflusst dies glücklicherweise nicht. Die Vorstellungen sind in der Regel ausverkauft.


Freitag, März 14, 2008

Short Cuts #3

No Country for Old Men ist der unpersönlichste Film der Gebrüder Coen und dennoch einer ihrer besten. Joel und Ethan nehmen sich zugunsten der Story sehr zurück, das typisch Coensche sucht man hier über weite Strecken vergebens. No Country for Old Men ist darüber hinaus ein wahres Leinwandgemälde: Die an Western erinnernden Panoramaaufnahmen von weiten Steppen, verdorrtem Land, in denen die Figuren wie Miniaturen wirken, sind geschaffen für das Überlebensgroße des Kinos. Der Verzicht auf eine musikalische Begleitung, die kontemplative Erzählhaltung, die aus McCarthys Vorlage übernommen wurde, und die mitunter sperrigen Figuren fordern den Zuschauern zu einer eher rationalen Betrachtung der Geschehnisse. No Country for Old Men ist deshalb kein klassisches Identifikationskino wie es Hollywood gewöhnlich inszeniert - es erinnert eher an das rationalistische Kino eines Stanley Kubrick oder Brechts episches Theater: Der Zuschauer nimmt eine reflexive Haltung ein, deutet die Handlung und wird zu Entscheidungen gezwungen. Dieser grundlegende Unterschied zum klassischen Hollywoodkino hat No Country for Old Men mit There Will Be Blood gemein, denn auch hier erscheinen die Hauptfiguren in ihrer starren Konzeption eher als Typen denn als psychologisch komplexe Wesen. Ist dies vielleicht der Anfang eines Wandels weg von lange etablierten Drehbuchstrukturen? Solange solch vorzügliche Produkte dabei entstehen, kann man ihn nur begrüßen!


Auch Rambo IV präsentiert uns Typen. Rambo IV funktioniert wie ein klassischer US-Propagandafilm aus den 80ern. Stallone transferiert die Grundhaltung der Teile 2 und 3 in leicht modernisierter Form in die Gegenwart. Unter dem politisch korrekten Deckmäntelchen der Birma-Kritik wird hier Splatter-Action zelebriert. Das Fatale: Lässt man sich darauf ein, macht das Ganze auch noch Spaß. Schade, dass uns der Regisseur Stallone nicht wie die Gebrüder Coen zu Entscheidungen zwingt, sondern uns mit der zweifelhaften Message indoktriniert: Nur Gewalt löst Probleme. Wer verhandeln will, liegt ganz schnell tot am Straßenrand. Es wird gemunkelt, dass Rambo in Teil 5 Rassisten ob ihrer Stumpfsinnigkeit über den Jordan befördert. Warten wir's ab...


Donnerstag, März 13, 2008

9th Annual Bitsy Awards

Seit nunmehr neun Jahren zeichnen Bill Hunt und seine Kollegen von thedigitalbits kurz nach Vergabe der Oscars die besten DVD-Veröffentlichungen des vergangenen Jahres aus. Wie zu erwarten war, ist der große Gewinner des Jahres 2007 die 5-Disc Collector's Edition von Blade Runner: This is one of the very best DVDs produced since the inception of the format, heißt es in der Begründung. Gelobt werden darüber hinaus unter anderem 20th Century Fox, Buena Vista und (mit Abstrichen) Criterion für ihr vorbildliches Engagement in punkto Filmrestauration und die Unterstützung des Blu-ray-Formats. Paramount hingegen wird gerügt. - Wer genau wissen will, welche Releases für den besten Ton, das beste Bild und den besten Audiokommentar ausgezeichnet wurden, folgt einfach diesem Link!

Mein persönlicher Favorit aus dem Jahr 2007 ist leider nicht mit einer Ehrung bedacht worden. Dafür ist die lang erwartete Hamlet 2-Disc Special Edition in ihrer Aufmachung sicherlich nicht spektakulär genug. Dennoch war dies jene DVD, über die ich mich am meisten freute, weil seit Jahren für deren Veröffentlichung (insbesondere im Internet) leidenschaftlich gekämpft worden war. 2007 konnten die Früchte dieses Einsatzes schließlich geerntet werden.


Freitag, März 07, 2008

www.paulschrader.org

Paul Schrader hat neuerdings eine offizielle Website. Der Autor von Taxi Driver hat seit Ende der 60er Jahre immer wieder fleißig als Kritiker gearbeitet. Viele seiner Schriften sind nun auf der neuen Internetseite abruf- und als .pdf-Datei downloadbar. Höhepunkt ist hierbei, neben solch schwer greifbar zu machenden Artikeln wie etwa Schraders Greetings- oder Sisters-Kritik, ein 15-seitiger Essay zum Thema 'Filmkanon', den Schrader für Film Comment im Herbst 2006 verfasste.