Freitag, März 30, 2012

Short Cuts #15

Der Zusatztitel dieser deutschen Studentenkomödie täuscht: 13 Semester - Der frühe Vogel kann mich mal ist nicht peinlich-platt, kein derb-zotiger Schenkelklopfer, der vor allem durch Rülps- und Furzhumor zu punkten hofft. Nein, der Film nimmt seine Figuren ernst und degradiert sie nicht zu wahnsinnig witzigen Sprücheaufsagern, wie es oft in US-amerikanischen Collegefilmen der Fall ist. Dennoch ist Frieder Wittichs erster Spielfilm natürlich nicht frei von Klischees und Stereotypen: Hier der strebsame, brave Student, der seine Semesterferien für Praktika nutzt und die Regelstudienzeit problemlos meistert - dort das Partytier, das den Hörsaal nie von innen sieht und zielsicher daran arbeitet, ein vollendeter Alkoholiker zu werden. Zwischen diesen Extremen laviert unser Held Moritz (Max Riemelt), den es direkt nach dem Abi aus einem ostdeutschen Kaff in die Uni-Stadt Darmstadt verschlägt. Er verliebt sich, scheitert am Vordiplom, verbringt ein Semester in Australien und feiert viel. Ja, die Studentenzeit kann schön sein! Letztlich bleibt das alles aber erschreckend banal. Insbesondere der letzte Akt des Films ist zu formelhaft gescriptet - es kommt zu einem schlimmen Streit, nur damit am Ende doch alles fröhlich enden kann. Nichts weist hier über das Universum der Figuren hinaus, deren dürftige Erfahrungserkenntnisse man bereits aus tausend anderen Coming-of-Age-Filmen kennt. Wie wunderbar vielschichtig ist im Vergleich Sönke Wortmanns Gesellschaftsstudie Der Campus. Wortmanns mit Abstand bester Film (nach der großartigen Vorlage von Dietrich Schwanitz) ist und bleibt somit das Nonplusultra im überschaubaren Genre deutscher Studentenfilme.

Mittwoch, März 28, 2012

Das Filmstöckchen der 5 Fragen

Noch immer fliegen Stöcke durch die Blogosphäre. Rudi, aka Flo Lieb, bewarf mich mit dem Filmstöckchen der fünf Fragen. Folgende Regeln gelten bei diesem Stock:

• Verlinke die Person, die dich getaggt hat.
• Beantworte die Fragen, die dir gestellt wurden.
• Tagge anschließend 5 weitere Leute.
• Gib den Personen Bescheid, die getaggt wurden.
• Stelle anschließend 5 Fragen an die, die getaggt wurden.

Es folgen die fünf Fragen mit meinen Antworten:

1. Ihr trefft eure/n Lieblingsregisseur/in - über welchen Film von ihr/ihm unterhaltet ihr euch und welche Fragen zu betreffendem Film wolltet ihr der/dem Regisseur/in schon immer stellen?

Es ist wohl kein Geheimnis, dass es mir eine große Freude wäre, ein Schwätzchen mit Brian De Palma zu halten. Die Chancen stehen derzeit besser denn je (also nur 1:999): Sollte es der Zufall so wollen, wird er mir während seiner Dreharbeiten zu Passion in Berlin über den Weg laufen. Ich wäre aber vermutlich zu schüchtern, ihn dann auch tatsächlich anzusprechen.

Zurück zur Frage: Einen bestimmten Film würde ich vermutlich nicht mit ihm besprechen wollen, sondern vielmehr sein bisheriges Gesamtwerk und sein Verhältnis zu Hollywood, das seither alles andere als gut ist. Wenn es denn aber sein müsste, würde ich an Carrie anknüpfen und fragen, wann denn mit dem Horrorfilm zu rechnen ist, den er bereits vor einigen Jahren in Interviews angekündigt hat. Schließlich erklärte er damals, dass sich seit Carrie bzw. den 70ern wenig im Horrorgenre getan habe und dass es deshalb ein Anreiz für ihn wäre, erneut in diesem Genre zu arbeiten. Das hätte ich gerne ausführlicher erläutert!

2. Welche Darsteller und welchen Regisseur wolltet ihr schon immer mal bei einem Projekt vereint sehen und in welchem Genre?

Darüber mache ich mir grundsätzlich keine Gedanken. Ich bin ja keine Castingagentur! Ein Traum wäre jedoch unter der Regie von De Palma, Heinrich von Kleists Zweikampf mit Patrick Stewart in einer Nebenrolle zu sehen.

3. Von welchem Film (oder welchen Filmen) sollte es eurer Meinung nach niemals ein Remake/Reboot geben und welcher Film könnte dagegen unbedingt ein solches vertragen?

Eine generelle Ablehnung von Remakes halte ich für kurzsichtig, da das Original immer auch davon profitiert. Manche Filme waren allerdings so stilbildend, dass ein Remake künstlerisch nur scheitern kann: Double Indemnity ist ein Paradebeispiel hierfür.

Es gibt einige Film noirs, die -entsprechend modernisiert- auch heute noch gut funktionieren würden: The Strange Love of Martha Ivers würde ich gerne geremaked sehen. Ich freue mich auch auf die bislang hierzulande noch nicht erhältliche Neufassung von Mildred Pierce.

4. Und weil ich die mir gestellte 3. Frage interessant fand: Welche Wortassoziationen fallen euch spontan ein zu a) Jim Jarmusch, b) Sofia Coppola, c) Akira Kurosawa, d) George Lucas und e) Richard Linklater?

Jim Jarmusch: trockener Humor; "Kunstkino"; Lieblingsregisseur vieler Studenten; viele gute, aber auch einige furchtbar langweilige Filme gehen auf seine Kappe.

Sofia Coppola: in Godfather 3 absolut fehlbesetzt; als Regisseurin zu sehr gehyped; hat noch keinen Film gemacht, der mich vollends überzeugen konnte; der Papa hat's (früher) viel besser gemacht.

Akira Kurosawa: international berühmtester japanischer Regisseur; Rashomon gehört in jeden Filmkanon; sollte häufiger im Fernsehen laufen.

George Lucas: hat heute frappierende Ähnlichkeit mit Jabba; gebührt Respekt für die erste SW-Trilogie und für die Etablierung anständiger Soundanlagen in Kinos sowie für tricktechnische Errungenschaften; vermutlich der größte Kapitalist unter den bekannten Hollywood-Regisseuren.

Richard Linklater: das meiste, was ich von ihm kenne, gefällt mir sehr gut, kenne aber zu wenig, um mir ein differenziertes Urteil erlauben zu können.

5. Die Welt geht (demnächst) unter und es obliegt euch, einen Film repräsentativ für das Erbe der Menschheit (wofür wir standen, was uns auszeichnete, ...) auszuwählen, der in einer Zeitkapsel ins Weltall geschickt wird. Welchen Film würdet ihr hierfür wählen?

2001.

Ich schmeiße das Stöckchen nun in Richtung Home of the Weird, La vie Cinéphile und From Beyond mit folgenden Fragen:

1. Nenne einen Film, den du großartig findest, der aber von einem Regisseur stammt, mit dessen Gesamtwerk du sonst wenig anfangen kannst. Erläutere, warum gerade dieser Film aus dem Œuvre des betreffenden Regisseurs heraussticht!

2. Erstelle eine Film Top 5 folgender Jahrzehnte und erkläre kurz, warum du diese Titel ausgewählt hast: 1940er / 1970er / 1990er.

3. Erstelle eine Film Flop 5 folgender Jahrzehnte und erkläre kurz, warum du diese Titel ausgewählt hast: 1950er / 1980er / 2000er.

4. Von welchem Regisseur erwartest du in diesem noch jungen Jahrzehnt besonders viel? Von welchem Regisseur möchtest du in den kommenden Jahren nichts mehr sehen? Begründe!

5. Nimm Stellung zu Sinn und Unsinn derartiger Blog-Stöckchen!

Samstag, März 17, 2012

Recently Watched Movies #28


The Tudors Season 4 58

The Guard 66

Super - Shut up, Crime! 78

Dial M for Murder 77

I Confess 75

The Wrong Man 40

Alles über meine Mutter 55

Attack the Block 66

The Purple Rose of Cairo 66

Blind Side 38

The Chamber 56

Auge in Auge - Eine deutsche Filmgeschichte 62

The Crying Game 76

Die Haut, in der ich wohne 74

Freitag, März 02, 2012

Recently Watched Movies #27


Sherlock - A Scandal in Belgravia 61

Sherlock - The Hounds of Baskerville 66

Sherlock - The Reichenbach Fall 67

Margin Call 65

The Tudors Season 1 64

The Tudors Season 2 58

The Tudors Season 3 58

North by Northwest 69

Midnight in Paris 60

Leave Her to Heaven 55

Crime d'amour 63

Nader und Simin - Eine Trennung 65

The Ward 48

Tinker Tailor Soldier Spy 82