Sonntag, April 29, 2007

Film noirs in Kürze

Kirk Douglas spielt in Ace in the Hole den opportunistischen Zeitungsreporter Tatam, der einen Bergarbeiter eine Woche lang eingeklemmt im Stollen liegen lässt, um die Story seiner Befreiung melken zu können. Ein böser Blick auf die Sensationsgeilheit von Presse und Menschen allgemein. Heute ist das natürlich aktueller denn je. Gleichwohl scheitert dieses Lehrstück an seiner überdeutlichen didaktischen Absicht. Douglas brilliert in seiner Rolle als Unsympath. Doch die Art, wie Billy Wilder die völlig vorhersehbare soziale Achterbahnfahrt des "Reporter des Satans" (deutscher Titel) inszeniert, macht Ace in the Hole trotz gelegentlich recht amüsanter Political Incorrectness gegenüber Indianern und Frauen zu einer zu dick aufgetragenen Gesellschaftskritik.
62 Punkte.


Black Angel ist ein erstklassiger Whodunit: Der alkoholkranke Bar-Pianist Martin Blair (Dan Duryea) verbündet sich mit der Gattin eines unter Mordverdacht stehenden Angeklagten, um den gewaltsamen Tod seiner Ex-Frau aufzuklären. Dafür schleusen sich die zwei, als Musiker getarnt, in den Luxus-Nachtclub des zwielichtigen Marko (Peter Lorre) ein. - Großartiger Krimi mit streckenweise düsterer Atmosphäre, zwei exzellent geschnittenen Spannungsmomenten und durchweg guten Darstellern.
75 Punkte.


Gun Crazy habe ich ja bereits ausführlich besprochen, führe ihn hier noch einmal zur Komplettierung an: Gun Crazy hatte starken Einfluss auf das Genre der Road Movies, ist auf Kameraebene einer der besten Film noirs überhaupt. Auch wenn man diesen Film in moderneren Varianten schon etliche Male gesehen hat, macht er einfach Spaß.
70 Punkte.

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