Samstag, August 25, 2012

FFF-Ticker: Excision


Excision (zu Deutsch: Exzision) ist ein medizinischer Fachbegriff und beschreibt die chirurgische Entfernung von Gewebe. Ohne spoilern zu wollen: eine Exzision ist der Höhepunkt und gleichzeitig das erschreckende Ende des Films. Bis es aber zum titelgebenden Eingriff kommt, werden Leben und Träume der psychisch gestörten Teenagerin Pauline (mit Mut zur Hässlichkeit: AnnaLynne McCord) beschrieben. Paulines Mutter (Traci Lords) führt die Familie diktatorisch, der Vater (Roger Bart) ist ein Schlappschwanz und ihre jüngere Schwester (Ariel Winter) leidet unter Mukoviszidose. Die Familie ist also ein Pulverfass. Pauline ist ein Außenseiter in der Schule, lässt sich aber nicht unterdrücken, weiß sich zu wehren und provoziert auch absichtlich Streit mit den coolen Kids. Ihre Entjungferung plant sie mit militärischer Sorgfalt und traumatisiert dabei nebenbei ihren ersten Sexualpartner. Die Frage, die sich mir während des Films immer wieder stellte, war die nach den Ursachen und Gründen für Paulines abnormales Verhalten. Es wäre zu leicht, sie ausschließlich mit den pädagogischen Defiziten der Eltern zu begründen, denn sie alleine erklären beispielsweise nicht Paulines blutrünstige Masturbationsfantasien. Excision verweigert klare Antworten und das ist eine der Stärken des Filmes, ebenso wie die genau choreografierten, bunten Traumbilder. Auch die Gastauftritte von John Waters und vor allem Malcolm McDowell sind ein Vergnügen. Dennoch hat mich der Film emotional nie gepackt, war mir Paulines Schicksal schnurz, weil mir die Figur zu weird erschien.

6/10

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