Irgendwo habe ich gelesen, Bridesmaids sei das weibliche Pendant zu The Hangover. Das stimmt. Man möchte hinzufügen: Frauen sind insgesamt zivilisierter, nutzen ihren Denkapparat häufiger und ihre Feiern fallen weniger spektakulär aus. Auch dies trifft bei einem Vergleich zwischen The Hangover und Bridesmaids zu: Bridesmaids ist zivilisierter, intelligenter und weniger spektakulär. Deshalb muss Bridesmaids aber zwangsläufig nicht (noch) schlechter sein als The Hangover. Nein, das Gegenteil ist der Fall: Genau aus diesen Gründen ist Bridesmaids der sehenswertere Film! Natürlich wartet Bridesmaids nicht mit einem pseudo-innovativen Erzählkniff auf wie The Hangover. Bridesmaids entfaltet seinen Plot linear. Aber während The Hangover die non-lineare Erzählweise dringend benötigt, um der faden Story den notwendigen Kick zu geben, liegt die Stärke von Bridesmaids eben in der Story selbst.
Worum geht es? Annie (Kristen Wiig) soll die Hochzeit ihrer besten Freundin organisieren. Doch das hört sich leichter an, als es ist, denn es gibt unzählige Hindernisse zu überwinden. Darüber hinaus wird Annie durch die Entscheidung ihrer Freundin, in den heiligen Bund der Ehe einzutreten, dazu gezwungen, ihr eigenes Leben zu hinterfragen. Schließlich ist sie Mitte-Ende Dreißig, immer noch ein Single und nun eine Brautjungfer ihrer besten Freundin.
Was Bridesmaids bei all den Klischees, die uns der Film leider auch gnadenlos um die Ohren haut, beachtenswert werden lässt, ist die Konsequenz, mit der er Oberflächlichkeit in all seinen Formen bloßstellt. Eine US-amerikanische Hochzeit bietet hierfür offenbar die perfekte Bühne. Die Komödie macht dabei bemerkenswerterweise nicht vor der Heldin halt, die ebenfalls dem Oberflächlichkeitswahn erlegen ist. Wer kann die pathetischste Lobeshymne auf die Braut anstimmen? Wer hat die originellste Idee für das Fest? Wer überreicht das Geschenk, das die Braut am meisten entzückt? Die Hochzeit wird zum erbarmungslosen Wettbewerb zwischen Annie und Helen (Rose Byrne), einer erfahrenen Eventmanagerin. Gleichzeitig wird die Braut zur Hassfigur, da sie den ganzen Unfug überhaupt zulässt, sogar indirekt fordert, und tatsächlich der Meinung ist, ihr Hochzeitsfest habe all das hohle Brimborium verdient. Bedauerlicherweise endet der Film mit einer versöhnlichen Geste, die diesen maßlos übertriebenen Hochzeitsfirlefanz doch noch zu rechtfertigen scheint. Ein Eingeständnis ans amerikanische Publikum oder ans Genre? Für mich jedenfalls das missglückteste Filmende der letzten Zeit. Somit ist Bridesmaids leider kein Meisterstück, aber erstaunlicherweise über weite Strecken überaus bissig.
Worum geht es? Annie (Kristen Wiig) soll die Hochzeit ihrer besten Freundin organisieren. Doch das hört sich leichter an, als es ist, denn es gibt unzählige Hindernisse zu überwinden. Darüber hinaus wird Annie durch die Entscheidung ihrer Freundin, in den heiligen Bund der Ehe einzutreten, dazu gezwungen, ihr eigenes Leben zu hinterfragen. Schließlich ist sie Mitte-Ende Dreißig, immer noch ein Single und nun eine Brautjungfer ihrer besten Freundin.
Was Bridesmaids bei all den Klischees, die uns der Film leider auch gnadenlos um die Ohren haut, beachtenswert werden lässt, ist die Konsequenz, mit der er Oberflächlichkeit in all seinen Formen bloßstellt. Eine US-amerikanische Hochzeit bietet hierfür offenbar die perfekte Bühne. Die Komödie macht dabei bemerkenswerterweise nicht vor der Heldin halt, die ebenfalls dem Oberflächlichkeitswahn erlegen ist. Wer kann die pathetischste Lobeshymne auf die Braut anstimmen? Wer hat die originellste Idee für das Fest? Wer überreicht das Geschenk, das die Braut am meisten entzückt? Die Hochzeit wird zum erbarmungslosen Wettbewerb zwischen Annie und Helen (Rose Byrne), einer erfahrenen Eventmanagerin. Gleichzeitig wird die Braut zur Hassfigur, da sie den ganzen Unfug überhaupt zulässt, sogar indirekt fordert, und tatsächlich der Meinung ist, ihr Hochzeitsfest habe all das hohle Brimborium verdient. Bedauerlicherweise endet der Film mit einer versöhnlichen Geste, die diesen maßlos übertriebenen Hochzeitsfirlefanz doch noch zu rechtfertigen scheint. Ein Eingeständnis ans amerikanische Publikum oder ans Genre? Für mich jedenfalls das missglückteste Filmende der letzten Zeit. Somit ist Bridesmaids leider kein Meisterstück, aber erstaunlicherweise über weite Strecken überaus bissig.
6 Kommentare:
Passend auch hier, dass der für mich zu den zehn schlechtesten Filmen von 2011 gehörte. Aber uns bleibt ja immer noch unsere gemeinsame Wertschätzung für Ang Lees HULK :)
Vermutlich kämen wir sogar noch auf zwei-drei mehr Gemeinsamkeiten: Starship Troopers, In Bruges ...
Interessante Analyse, aber...
hast du eigentlich auch mal gelacht? ;)
Ich weiß, es ist schlimm: Mainstreamkomödien bringen mich so gut wie nie zum Lachen. Aber ich konnte bei Bridesmaids ein paarmal schmunzeln :)
Zustimmung, ich mochte den auch sehr. Die einzige Filmkomödie letztes Jahr, bei der ich auch wirklich mal viel gelacht habe. Besser als Hangover sowieso, aber das sind ja eh die meisten Filme.
Viel gelacht habe ich ehrlichgesagt nicht, Rajko. Eher geschmunzelt (s.o.). Ich finde den Film vielmehr faszinierend, weil er einem (recht UNTERHALTSAM:) zeigt, wie furchtbar US-amerikanische Hochzeiten der wohlhabenden Bevölkerung offenbar ablaufen. Man kann den Film bis zum letzten Akt sicherlich als Plädoyer gegen den Beruf des Eventmanagers lesen. Leider ruiniert das schaurige Finale diese Lesart jedoch.
Kommentar veröffentlichen