In diesen Tagen laufen zahlreiche Filme an, die der dritte Teil einer Serie sind. Bereits letzten Sommer kamen wir in den zweifelhaften Genuss von
X-Men: The Last Stand und
Mission: Impossible III. Schon zu diesem Zeitpunkt hätte klar sein müssen, dass dritte Teil

e in der Regel wenig taugen. Bestätigt wurde dies nun in all seiner Gnadenlosigkeit durch Sam Raimis schmalzige CGI-Schlacht, die präpubertäre Pennäler mit ihrem formelhaften Actionbrei vielleicht beeindrucken kann, spätestens aber beim zweiten Anlauf sollte auch jedem Zwölfjährigen die dreiste Dämlichkeit dieser
258-Millionen-Dollar-Schmonzette aufgehen.
Pirates 3 und
Shrek the Third scheinen diese Regel zu bestätigen, und auch ein Blick in die Vergangenheit unterstreicht die Annahme:
Lethal Weapon 3,
Matrix 3,
Scream 3,
Back to the Future 3,
Once Upon a Time in Mexico,
Star Trek 3,
Excorcist 3,
Day of the Dead,
TCM 3,
Jaws 3-D,
RoboCop 3, und
Ginger Snaps 3 sind alle schwache oder arg enttäuschende Fortsetzungen ihrer Vorgänger.
Der Grund? Während man im Sequel noch lustig variieren und beschleunigen kann - dieselbe Formel also getrost ein zweites Mal zur Anwendung bringen kann, wird es beim dritten Teil kompliziert, denn nun sollte etwas wahrhaft Neues hinzugefügt werden. Sonst wird's schnell langweilig. Nur: Wenn es wahrhaft neu ist, dann ist der Film vielleicht nicht mehr als das zu erkennen, wofür er so beliebt war (
Halloween 3,
Mad Max 3). Häufiger ist allerdings der Abnutzungseffekt: der müde, uninspirierte Aufguss, der lediglich quantitativ eine Schippe drauflegt, ansonsten jedoch an kreativer Blutarmut krankt (
Omen 3,
Beverly Hills Cop 3).
Sogar das DVD-Cover sieht schlecht aus. Halloween III - Season of the Witch ist eine der miesesten Horrorfilmfortsetzungen der Filmgeschichte.
Nun gibt es natürlich auch löbliche Ausnahmen. Und um die soll es im Folgenden auch gehen - Schwarzmalerei überlasse ich lieber anderen.
Darf man der überwiegenden Mehrheit der Kritiker Glauben schenken, soll beispielsweise Steven Soderbergh, nach einem peinlichen Ausrutscher bei Teil 2, der
dritte Teil seiner Ocean's-Serie wieder geglückt sein. Gespannt, wenn auch skeptisch, bin ich auf die
Fortsetzung der Bourne-Reihe, die für September angekündigt ist. Noch misstrauischer, wenngleich mindestens ebenso neugierig, macht mich
Teil 3 von Argentos Mutter-Trilogie, der laut imdb im Oktober auf dem Filmfestival in Rom uraufgeführt wird.
Doch los geht's mit den glorreichen 7!

7.
Harry Potter and the Prisoner of Azkaban halte ich für den filmisch besten Teil der Serie. Alfonso Cuarón hat es gewagt, das Buch nicht Seite für Seite brav abzufilmen, sondern eigene Wege zu gehen, den Text zu interpretieren. Dramaturgisch, visuell und sogar schauspielerisch (Ausnahme die absolute Fehlbesetzung von Michael Gambon als Dumbledore) das reifste Werk der Reihe.

6.
Army of Darkness beweist, dass Sam Raimi durchaus in der Lage ist, einen anständigen dritten Teil abzuliefern. Diese bizarre Mixtur aus Horror, Comedy und Fantasy ist in ihrer liebevollen Inszenierung voller Slapstick und Seitenhieben auf Genrefilme ein echter Kultfilm für Freunde von Horrorkomödien.

5.
Star Wars: Episode III - Revenge of the Sith schlägt seine beiden Vorgänger um Längen. Keine dümmlichen Kinderfantasien (
The Phantom Menace) und kein blamabel verkitschtes Liebesgedöns (
Attack of the Clones) lenken vom Wesentlichen ab. George Lucas gelingt es, die einzelnen Storylines nahtlos mit Episode 4 zu verweben.

4.
The Godfather: Part 3 sollte eigentlich kein dritter Teil, sondern ein Epilog mit dem Namen
The Death of Michael Corleone werden, wäre es nach Francis Ford Coppola gegangen. Doch Paramount bestand aus kommerziellen Gründen auf die "Drei" im Titel. Zu Unrecht fristet dieser dritte Teil der größten Mafiatrilogie aller Zeiten ein Dasein im Schatten seiner zwei Vorgänger. Vielleicht war Sofia Coppola nicht die Idealbesetzung für Michaels Tochter. Nichtsdestotrotz handelt es sich um eine elegisch stimmende Fortsetzung, die die Atmosphäre von Teil zwei wunderbar aufgreift und weiterentwickelt.

3.
The Lord of the Rings: The Return of the King ist zwar nicht mein Lieblingsteil der Trilogie (das ist
Two Towers), dennoch komme ich nicht umhin, ihn auf dieser Liste weit oben einzustufen. Die Schlachten haben schon jetzt Kinogeschichte geschrieben. Diesem Fantasymeisterwerk verzeiht man gerne sein misslungenes, weil ewig in die Länge gezogenes, Ende.

2.
Indiana Jones and the Last Crusade is Steven Spielberg at his best! Spannend und zugleich saukomisch zaubert er hier einen modernen Kreuzzug zweier von ihrer Arbeit besessener Archäologen auf die Leinwand, die sich mit ganz Nazi-Deutschland anlegen und - wie könnte es anders sein? - gewinnen. Eines der schönsten Hollywood-Märchen!

1.
Once Upon a Time in America ist der dritte Teil von Sergio Leones Amerika-Trilogie. Die Musik, die Kamera, die Schauspieler, das Szenenbild, der Schnitt und nicht zuletzt das Drehbuch - hier greift jedes Teil perfekt ins nächste. Für mich nicht nur der mit Abstand beste dritte Teil, der je gedreht wurde, sondern vielleicht sogar das großartigste Stück Kino aller Zeiten.