Frank Oz' Death at a Funeral hat etwas geschafft, was die meisten Komödien nicht vermögen: Dieser Film hat mich oftmals so laut auflachen lassen, dass ich anschließend gezwungen war, die Rückspultaste zu betätigen, um nichts zu verpassen. Selten entsteht aus einer Koproduktion etwas solch Fabelhaftes wie hier. Der Humor dieses amerikanisch-deutsch-englisch-niederländischen Werkes ist allerdings zutiefst britisch. Dieses Kammerspiel lässt keine Wünsche offen. Bis in die kleinste Nebenrolle perfekt besetzt, ansehnlich ausgestattet und bebildert, pointiert geschrieben und mit einem sensiblen Gespür für Timing geschnitten. Death at a Funeral empfehle ich uneingeschränkt!
Irina Palm ist ebenfalls eine Koproduktion (Belgien, Luxemburg, UK, Deutschland und Frankreich) und präsentiert uns eine erschreckend hausfrauenhafte Marianne Faithfull, die, um das Geld für eine kostspielige Behandlung ihres todkranken Enkelkindes zusammenzubekommen, in einem Tabledance-Schuppen Männern einen Handjob verpasst. Sie avanciert zu einem Star der Szene, wird von der Konkurrenz umworben, weil sie die angeblich beste rechte Hand Londons hat. - Faithfull baut mit ganz kleinen Gesten um ihre Figur einen solch komplexen Kosmos auf, so dass auf dröge, erklärende Dialoge verzichtet werden kann. Ein zutiefst menschlicher Film, der zwar die komischen Früchte der konstruierten Situation genüsslich zu ernten versteht, zugleich aber nie vergisst, dass es im Kern um etwas ganz anderes geht: Die anrührende Geschichte einer späten Emanzipation. Großartig!
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