Die Anzahl meiner Kinobesuche dieses
Jahr lässt sich an zwei Händen abzählen: Star Wars Episode VII, The Hateful Eight, Hail, Caesar!, Toni Erdmann, Jason Bourne, tschick, Star Trek Beyond,
Rogue One.
Beim Blick auf diese kurze Liste werden
mir rückblickend zwei Dinge klar:
1. Spektakel und einige deutsche
Projekte haben mich dieses Jahr ins Kino gelockt.
2. Die meisten dieser Filme waren
durchaus in Ordnung, aber nur zwei davon haben einen wirklich bleibenden
Eindruck hinterlassen.
Natürlich fehlt mir heute die Zeit, die
ich noch vor zehn Jahren hatte, als ich diesen Blog ins Leben rief, um jede
Woche ein-, zweimal ins Kino zu gehen und mir darüber hinaus fast täglich einen
Film im Heimkino anzusehen. Die Quantität der rezipierten Filme hat also deutlich
abgenommen.
Darüber hinaus schaue ich oftmals lieber
eine Serie oder lege eine neu erworbene Scheibe in den Player, entdecke zum
Beispiel lieber einen japanischen Klassiker wie Tokyo Story, als mir versäumte
Kinofilme anzusehen. Das geschieht zwar auch noch, aber eben viel seltener als
noch vor wenigen Jahren. Sicherlich hängt das auch mit dem Überschuss an Comic-Ware zusammen. Meine Affinität zu
diesen Werken sinkt stetig, weil sie in meinen Augen beliebig
austauschbar geworden sind. Bestenfalls halten mich die Superhelden gut bei Laune (X-Men
Apocalypse), schlimmstenfalls lösen sie Verärgerung aus (Deadpool). Jenseits der
CGI-Action werden zwar immer häufiger innere Konflikte der Superhelden thematisiert,
doch wen interessieren schon die Gefühle von Halbgöttern?
Vermutlich bin ich mittlerweile einfach zu
alt für den Hollywood-Mainstream, der wohl
in erster Linie 12- bis 20-jährige Jungen im Blick hat. Dennoch glaube
ich nicht, für einen ordentlich inszenierten Action-Kracher nicht mehr
empfänglich zu sein. Doch wo sind diese Filme jenseits des Superheldengedöns
bitteschön?
Das bringt mich zum nächsten Punkt: Ich
habe erstmals am Ende eines Kinojahres das Gefühl, nichts Wichtiges verpasst zu
haben. Klar gibt es einige Filme, die ich mir noch ansehen möchte. Aber ein
Gefühl der Dringlichkeit will sich nicht einstellen. Dies ist ebenfalls ein
Phänomen, das ich bislang nicht gekannt habe. Wo ist das Suchtgefühl geblieben,
das mich früher regelrecht zwang, so früh und so schnell wie möglich neue
interessante Projekte zu sehen?
Mein Konsumverhalten hat sich also entweder
irgendwie neu justiert, oder aber es liegt an dem, was in der vergangenen Zeit
auf den Markt gekommen ist. Das Jahr 2017 wird diese Unklarheit hoffentlich
beseitigen.
Doch
nun endlich zu meiner knappen Liste, die auch deshalb so kurz geraten ist, weil relativ viele Filme, die ich 2016 im Heimkino sah, bereits 2015 ins Kino kamen.
Die
Crème de la crème
The Hateful Eight
Hail, Caesar!
Die
Guten
Toni Erdmann
The Neon Demon
Jason Bourne
De Palma
Die
Mittelmäßigen
First Avenger: Civil War
X-Men: Apocalypse
Star Wars: Episode VII
Rogue One
tschick
Star Trek Beyond
Creed
Creed
Schwache
Filme und Ärgernisse
Bone Tomahawk
Batman vs Superman: Dawn of Justice
Deadpool
Da ich keine Liste führe, habe ich bestimmt den einen oder anderen Film vergessen - sobald mir derartiges auffällt, ergänze ich die Liste.
Guten Rutsch!
2 Kommentare:
Ich muss ja gestehen, dass ich mich immer über keinen neuen Blog-Beitrag mehr freue als einen hier bei dir :)
Sicher auch aufgrund der Pausen zwischen den Posts, sodass diese größeres Alleinstellungsmerkmal haben. Zwar konnte ich insbesondere mit dem Tarantino wenig anfangen (kann ich mit seinen Filmen aber bereits seit Ende der 90er nicht mehr) und fand auch den Coen eher durchschnittlich für die Brüder, freue mich jedoch über unsere beiderseitige Ablehnung von Bone Tomahawk.
Kurzum: Freue mich schon auf den nächsten Beitrag hier bei dir in 2017!
Danke für die warmen Worte, Flo!
Ich muss gestehen, der diesjährige Jahresrückblick ist im Verhältnis zu früheren etwas mager (und auch lieblos gestaltet) ausgefallen. Aber zu den Filmen des Jahrgangs 16 habe ich nicht wirklich viel Neues zu sagen.
Ich halte THE HATEFUL EIGHT für den besten Tarantinofilm seit JACKIE BROWN. Ein großartiges Kammerspiel!
HAIL, CAESAR! war endlich mal wieder eine Komödie, bei der ich auch tatsächich mehrfach im Kino laut lachen musste. Kann mich nicht erinnern, wann dies das letzte Mal der Fall gewesen ist.
BONE TOMAHAWK fängt so vielversprechend an, zieht sich dann aber wie ein ausgelutschter Kaugummi in die Länge, dass man fast einschläft. Ich vermute, hier ist etwas im Schnitt danebengegangen (klebt vielleicht zu sehr an der Drehbuchvorlage) und hat den Film extrem dröge werden lassen. Da helfen auch keine Splatterorgien am Ende mehr.
Mein Jubiläumsversprechen gilt weiterhin. Insofern wird es auch 2017 mindestens einen Post im Monat geben!
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