Sonntag, Juni 29, 2008

Short Cuts #7

21 ist die komplett misslungene Verfilmung von Ben Mezrichs "Bringing Down the House": Eine Handvoll Studenten nimmt durch Kartenzählen Casinos beim Blackjack aus. Dass der Stoff das Potenzial für einen guten Film hat, beweist die Erstverfilmung The Last Casino eindrucksvoll. Während der kanadische TV-Film für mich ein stiller Höhepunkt des Jahres 2004 war, zählt 21 schon jetzt zu den Gurken des Jahres 2008. Prätentiös, durchweg miserabel geschauspielert (um nicht zu sagen: komplett fehlbesetzt!), schlecht geschrieben, mies geschnitten und viel zu süßlich inszeniert. Nicht anschauen!

Vantage Point ist eine Art Dünnbrettbohrervariante von Brian De Palmas Snake Eyes, verschenkt die Möglichkeiten, die die für einen Hollywoodfilm zugegebenermaßen mutige Erzählstruktur bietet. Gut gecastet, zügig inszeniert, aber eben nur ungenügend gescriptet. Als reines Entertainment erträglich, aber weit entfernt von einem guten Film.

All the Boys love Mandy Lane: Guter Slasher, der selbstbewusst mit den Konventionen des Genres umgeht, seine Vorbilder liebevoll zitiert und vor allem durch eine hinreißende Hauptdarstellerin (Amber Heard) zu überzeugen weiß. Der seit Scream obligatorische Plottwist ist zwar leicht vorherzusehen, das tut dem Filmvergnügen jedoch keinen Abbruch, weil der 70's-Look zusammen mit dem großartigen Soundtrack eine nostalgische Atmosphäre erzeugt, der man sich gerne hingibt.

Freitag, Juni 20, 2008

Top Ten der Genre-Filme


Das American Film Institute veröffentlichte kürzlich die zehn besten US-Filme verschiedener Genres. Hier die Ergebnisse - über die eine oder andere Nennung ließe sich sicherlich vorzüglich streiten!

ANIMATION

1. "Snow White and the Seven Dwarfs“, 1937.

2. "Pinocchio“, 1940.

3. "Bambi“, 1942.

4. "The Lion King“, 1994.

5. "Fantasia“, 1940.

6. "Toy Story“, 1995.

7. "Beauty and the Beast“, 1991.

8. "Shrek“, 2001.

9. "Cinderella“, 1950.

10. "Finding Nemo“, 2003.

FANTASY

1. "The Wizard of Oz“, 1939.

2. "The Lord of the Rings: The Fellowship of the Ring“, 2001.

3. "It's a Wonderful Life“, 1946.

4. "King Kong“, 1933.

5. "Miracle on 34th Street, 1947.

6. "Field of Dreams“, 1989.

7. "Harvey“, 1950.

8. "Groundhog Day“, 1993.

9. "The Thief of Bagdad“, 1924.

10. "Big“, 1988.

GANGSTER

1. "The Godfather“, 1972.

2. "Goodfellas“, 1990.

3. "The Godfather Part II“, 1974.

4. "White Heat“, 1949.

5. "Bonnie and Clyde“, 1967.

6. "Scarface: The Shame of a Nation“, 1932.

7. "Pulp Fiction“, 1994.

8. "The Public Enemy“, 1931.

9. "Little Caesar“, 1930.

10. "Scarface“, 1983.

SCIENCE FICTION

1. "2001: A Space Odyssey“, 1968.

2. "Star Wars: Episode IV — A New Hope“, 1977.

3. "E.T. the Extra-Terrestrial“, 1982.

4. "A Clockwork Orange“, 1971.

5. "The Day The Earth Stood Still“, 1951.

6. "Blade Runner“, 1982.

7. "Alien“, 1979.

8. "Terminator 2: Judgment Day“, 1991.

9. "Invasion of the Body Snatchers“, 1956.

10. "Back to the Future“, 1985.

WESTERN

1. "The Searchers“, 1956.

2. "High Noon“, 1952.

3. "Shane“, 1953.

4. "Unforgiven“, 1992.

5. "Red River“, 1948.

6. "The Wild Bunch“, 1969.

7. "Butch Cassidy and the Sundance Kid“, 1969.

8. "McCabe & Mrs. Miller“, 1971.

9. "Stagecoach“, 1939.

10. "Cat Ballou“, 1965.

SPORTS

1. "Raging Bull“, 1980.

2. "Rocky“, 1976.

3. "The Pride of the Yankees“, 1942.

4. "Hoosiers“, 1986.

5. "Bull Durham“, 1988.

6. "The Hustler“, 1961.

7. "Caddyshack“, 1980.

8. "Breaking Away“, 1979.

9. "National Velvet“, 1944.

10. "Jerry Maguire“, 1996.

MYSTERY

1. "Vertigo“, 1958.

2. "Chinatown“, 1974.

3. "Rear Window“, 1954.

4. "Laura“, 1944.

5. "The Third Man“, 1949.

6. "The Maltese Falcon“, 1941.

7. "North By Northwest“, 1959.

8. "Blue Velvet“, 1986.

9. "Dial M for Murder“, 1954.

10. "The Usual Suspects“, 1995.

ROMANTIC COMEDY

1. "City Lights“, 1931.

2. "Annie Hall“, 1977.

3. "It Happened One Night“, 1934.

4. "Roman Holiday“, 1953.

5. "The Philadelphia Story“, 1940.

6. "When Harry Met Sally ...“, 1989.

7. "Adam's Rib“, 1949.

8. "Moonstruck“, 1987.

9. "Harold and Maude“, 1971.

10. "Sleepless in Seattle“, 1993.

COURTROOM DRAMA

1. "To Kill a Mockingbird“, 1962.

2. "12 Angry Men“, 1957.

3. "Kramer Vs. Kramer“, 1979.

4. "The Verdict“, 1982.

5. "A Few Good Men“, 1992.

6. "Witness for the Prosecution“, 1957.

7. "Anatomy of a Murder“, 1959.

8. "In Cold Blood“, 1967.

9. "A Cry in the Dark“, 1988.

10. "Judgment at Nuremberg“, 1961.

EPIC

1. "Lawrence of Arabia“, 1962.

2. "Ben-Hur“, 1959.

3. "Schindler's List“, 1993.

4. "Gone With the Wind“, 1939.

5. "Spartacus“, 1960.

6. "Titanic“, 1997.

7. "All Quiet on the Western Front“, 1930.

8. "Saving Private Ryan“, 1998.

9. "Reds“, 1981.

10. "The Ten Commandments“, 1956.

Freitag, Juni 06, 2008

Short Cuts #6

AVP 2: Zunächst das Positive: AVP 2 drangsaliert den geneigten Zuschauer im Gegensatz zum Vorgängerfilm nicht mit einer furchtbar ausgewalzten Exposition. Nun das Negative: Dafür baut der Horrorheuler zu keinem Zeitpunkt eine mitreißende Spannung auf. Die Figuren sind farblose Stereotypen. Die Action ist in Ordnung aber nie wirklich überraschend. Das hat man alles schon mehrfach gesehen. Die Kämpfe der Kreaturen sind weniger gut choreografiert als in Teil 1. Fazit: Ein Trashfilm, an dem man leider nicht vorbeikommt - das Potenzial von Idee und Budget wird durch die 08/15-Inszenierung der Gebrüder Strause allerdings verschenkt.

Juno: Durch den Oscar eine zu Unrecht hochgehypte Schwangerschaftsgeschichte, die Achtklässler in Schulvorstellungen langweilt und Erwachsenen ob der Unglaubwürdigkeit der Hauptfigur eigentlich auch die Filmfreude vergällen müsste. Warum das bei vielen Volljährigen offenbar nicht der Fall ist, kann ich nicht nachvollziehen. Juno wirkt mit ihren genau kalkulierten Drehbuchsprüchen furchtbar altklug und als Figur durch und durch konstruiert. Trotzdem: Der Retroflair funktioniert.

Cassandra's Dream: Großartiges aus dem Hause Allen! Vielleicht hätte der Vorzeige-New-Yorker früher nach England gehen soll. Denn seitdem er dort ist, liefert er nur noch gute Filme ab. Absolutes Highlight hier: Colin Farrell als spielsüchtiger Automechaniker. Obgleich die Chemie zwischen Farrell und seinem Filmbruder Ewan McGregor stimmt, wird McGregor von Farrell des Öfteren glatt an die Wand gespielt. Die weibliche Hauptrolle ist allerdings ein Totalaussetzer. Hayley Atwell gibt die opportunistische Aktrice Angela dermaßen gelangweilt, dass einem nicht nur die Figur unsympathisch wird, sondern auch die Szenen missfallen, in denen sie auftaucht.

The Two Jakes: Kürzlich erneut gesichtet und schwer begeistert! Völlig zu Unrecht unterschätzter Neo Noir, der seinem Vorgänger nicht um viel nachsteht. Vilmos Zsigmonds Kameraarbeit ist fantastisch, überflügelt locker den Look von Chinatown. Harvey Keitel kann man zwar des Overactings bezichtigen und dem Plot einige Längen vorhalten, doch die Stimmung ist feinstes Noir. Schade, dass der geplante und am Ende des Streifens angedeutete dritte Teil nie gedreht wurde.

Interview: Intimes Kammerspiel von und mit Steve Buscemi. Es handelt sich um ein Remake des 2003 gedrehten Films vom niederländischen Filmemacher Theo van Gogh. Ein lehrreiches Stück über Manipulation, Macht, Schauspiel, Lügen, Drogen und noch unendlich mehr, das hier nicht alles aufgezählt werden soll. In a nutshell: Für Arthouse- und Buscemi-Fans ein Muss, Actionfanatiker sollten fernbleiben.