Alle schimpfen gerne über die Telekom. Ich schimpfe seit Anfang des Monats über O2. Am 1.11. sollte nämlich meine neue O2-DSL-Leitung stehen, doppelt geflattet für Internet und Festnetz. Derzeit sieht es danach aus, als würde mein Anschluss am 28.11. endlich freigeschaltet. Angemeldet habe ich mich bereits am 12.10. Sollte es mit dem 28.11. tatsächlich klappen, hätte das Telekommunikationsunternehmen meiner Wahl schlappe anderthalb Monate benötigt, um mich an die virtuelle Welt anzuschließen. Das erinnert an Wartezeiten, wie sie in der DDR üblich waren. Die strahlend blaue Wasserblasenwelt, die O2 in der Hochglanzwerbung so gerne zur Schau stellt, hat also nichts mit der schnöden Realität zu tun. Doch der Reihe nach...
Es begann damit, dass O2 meinen Auftrag vom 8. Oktober gleich wieder löschte, weil der Versand des zu liefernden DSL-Routers an eine Drittadresse (meine alte Wohnung war aufgelöst, die neue noch nicht bezogen, also sollte das Teil zu meinen Eltern geliefert werden) nicht möglich sei, da das nicht mit dem Postident-Verfahren harmonieren würde. Konsequenz: Ich durfte das langwierige Anmeldeprozedere auf der O2-Homepage vier Tage nach meiner Erstanmeldung ein weiteres Mal durchlaufen. Ironie: Als der Router schließlich an meine neue Adresse geliefert wurde, geschah dies ohne Postident.
Der vierseitige Ausdruck meiner Kundendaten lag dann auch dem Päckchen mit dem Router bei. Doch siehe da: Der Wunschtermin für die Freischaltung hatte sich geändert: Nun wünschte ich angeblich die Freischaltung am 11.11. Doch am 11.11. blieb mein Telefon stumm. Nichts mit Freischaltung.
Am Vormittag des 12.11. versuchte die Telekom mich unangemeldet zu besuchen, um an meiner TAE-Dose rumzufummeln. Ich war natürlich aushäusig. Konsequenz: Das Telefon blieb auch am 12.11. stumm. Ich solle einen neuen Termin mit meinem Telekommunikationsanbieter ausmachen, verriet mir ein Kärtchen, das ich im Briefkasten fand.
"Warten Sie zwei Tage, bevor Sie einen neuen Termin vereinbaren. Manchmal merken die Telekommitarbeiter doch noch, dass sie gar nicht an die TAE-Dose ranmüssen." So klärte mich ein freundlicher O2-Callcenter-Mensch auf. Zwei Tage später war die Leitung selbstverständlich nicht freigeschaltet. Frühestmöglicher Termin für eine erneuten Besuch der Telekommafia: In zwölf Tagen zwischen 8 und 14 Uhr. Die Zeit kann nicht genauer bestimmt werden. Das nenne ich Service!
Weniger tragisch aber ein weiteres Steinchen in diesem Mosaik der Unzulänglichkeiten: Der Willkommensbrief mit meinen neuen Rufnummern und meinem Passwort für den Router kam nie bei mir an und musste ein weiteres Mal verschickt werden. Immerhin kenne ich nun schon meine zukünftigen Telefonnummern.
Doch der Hammer kommt zum Schluss: Ich bin bereits O2-Kunde, besitze einen Loop-Vertrag, darf damit aber nicht die für andere O2-Kunden kostenlose Servicehotline von O2 anrufen, sondern muss die teure 0180-Nummer wählen. Die diversen Telefonate mit O2 haben mich in der Zwischenzeit ca. 15 Euro gekostet. Das heißt im Klartext: Ich darf für die Inkompetenz von O2 und Telekom auch noch kräftig zahlen. 15 Euro dafür, dass das, was eigentlich seit dem 1.11. funktionieren sollte, nicht funktioniert.
Ratschlag an alle, die das lesen: Nicht zu O2 wechseln!
Ich stoße nun täglich Stoßgebete gen Himmel, Ende des Monats möge mein Anschluss tatsächlich stehen. Doch es gilt ja noch die Hürden der O2-Software und der Programmierung des Routers zu nehmen. Bis dahin wird dieser Blog vermutlich still bleiben.
O2 bittet übrigens um Feedback von Neukunden. Ein Evaluationszettel lag dem Willkommensbrief bei - zu faxen an eine 0180-Nummer...
4 Kommentare:
Ach, ich hatte früher auch meine Probleme mit Eplus, andere die ich kenne nicht und auch mit O² läufts bei denen gut. Ist eben wie beim Fisch essen, mancher erwischt eine Gräte, der andere nicht.
Als ich Ende Mai umgezogen bin (vielleicht erinnerst du dich noch), musste ich auch so lange warten. Das nervt echt.
Wie geht's dir denn so in der neuen Heimat? Wir vermissen dich schon. ;(
Danke der Nachfrage. Insgesamt läuft's doch sehr erfreulich. Habe mich jedenfalls schon eingewöhnt. Nur der Telefon- und Internetmangel nervt gewaltig. Über Weihnachten und Neujahr bin ich in Berlin. Dann kann man sich ja mal wieder zu einem (kleinen oder größeren) GF-Treffen sehen...:-)
lol lasst doch alle die Finger von diesen Schrott Anbieter und bleibt beim großen T. Rechnet mal euren Ärger in Geld um und ihr werdet mit erstaunen feststellen was wirklich billiger ist.
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