Freitag, August 17, 2007

FFF-Ticker: Fido und Film Noir

Fido beweist, dass Zombies die besseren Liebhaber sind: Treudoof bei der Verrichtung alltäglicher Haushaltsdinge und animalisch, wenn es darauf ankommt. Diese Zombie-Komödie spielt in einer strahlend bunten 50er-Jahre Kleinstadt. Der Lack der Autos, die Kleidung und Frisuren der Menschen: Alles funkelt in prächtigen Farben. Da sticht das Grau der Untoten deutlich hervor. Doch in den Zombiekriegen ist man ihrer Herr geworden. Ein elektronisches Halsband lässt sie darüber hinaus zahm werden. - Fido lebt vom Clash des 50er-Jahre-Idylls mit der düsteren Zombiewelt; quasi eine Mischung aus Douglas Sirks All that Heaven Allows und George A. Romeros Land of the Dead mit dem Unterschied, dass Sirks bunte Kleinstadtwelt die Zombies im Griff hat und nicht umgekehrt. - Eine launige Satire, deren kritischer Biss freilich zugunsten der Witzchen verpufft, die aber dennoch durch großartige Schauspielleistungen (allen voran: Billy Connolly [The Boondock Saints] als Haushaltszombie Fido), ein äußerst liebevolles Szenenbild und eine originelle Idee überzeugen kann.
7/10


Film Noir entfaltet einen typischen Detective-Plot à la The Big Combo oder Murder, My Sweet. Look und Erzählform orientieren sich natürlich an den 40er- und 50er-Jahre-Filmen: Ein ausgiebiges Spiel mit Licht und Schatten, fast keine Szenen am Tag und viel Voiceover von der Hauptfigur namens David Hudson. Zu Beginn des Films wacht Hudson neben einer Polizistenleiche auf und kann sich nicht mehr daran erinnern, wer er ist und wie er in diese Situation kam. Wir verfolgen seine Suche nach Identität. Zeitlich ist Film Noir allerdings in der Gegenwart angesiedelt, was sich nicht nur im technischen Equipment, das im Laufe der Handlung zum Einsatz kommt, widerspiegelt, sondern auch in recht heftigen S&M-Sexszenen seinen Ausdruck findet. - Film Noirs verwundene Detective-Story hält die Spannung fast durchweg aufrecht, lässt dem Zuschauer aber gleichzeitig genügend Raum, die schöne Optik aufzunehmen. So erzeugt der Streifen eine glaubwürdige Noir-Atmosphäre. Einzig die Animation ist harsch zu kritisieren: Zwar überzeugen Gebäude, Räume, Gegenstände und Figuren. Bei schnellen Bewegungen von Autos oder Figuren wirkt das aber ruckhaft, unnatürlich und reichlich lächerlich. Somit hat Film Noir eines meiner Vorurteile bekräftigt: Animierte Action funktioniert nicht. Insgesamt jedoch ein lohnendes Kinoerlebnis!
6-7/10

Keine Kommentare: