Sonntag, Januar 13, 2008

Duschszenen bei De Palma

Miriam Paschal hat sich die Mühe gemacht, die Duschszenen in Brian De Palmas Filmen zu dekonstruieren: I think these films make it clear that not only has [De Palma] used the shower scene as an homage to Hitchcock, he has extrapolated the fear evoked by falling water and nakedness to study how water can be a powerful symbol in film. Women feel vulnerable when they are physically naked, and men feel vulnerable when they are emotionally naked. Ausgehend von Hitchcocks Duschszene in Psycho, arbeitet Paschal in ihrem Artikel Gemeinsamkeiten und Unterschiede heraus und demonstriert diese anhand einer Vielzahl von Screencaps. Abschließend geht Paschal auch kurz auf die Bedeutung von Regenszenen in De-Palma-Filmen ein.

Montag, Januar 07, 2008

Film noirs in Kürze: The Woman in the Window

Dieser Fritz-Lang-Film ist nur ein knappes Jahr älter als Scarlet Street, in dem ebenfalls Edward G. Robinson einen Mann in der Midlife-Crisis darstellt. Beide Filme psychologisieren die Hauptfigur mit ihren Wünschen und neurotischen Träumen derart genau, man könnte meinen, Freud hätte das Drehbuch geschrieben. - Der Psychologieprofessor Richard Wanely (Robinson) lässt sich auf einen Flirt mit der jungen Alice Reed (Joan Bennett) ein, deren Schönheit er bereits beim Betrachten eines Porträts verfiel, das er in einem Galeriefenster entdeckte. Doch ein aggressiver, eifersüchtiger Nebenbuhler zwingt Wanely zum Mord aus Notwehr. Da seine Familie, die momentan nicht in der Stadt weilt, nichts von Alice erfahren darf, lässt er mit ihr zusammen die Leiche verschwinden. Die Polizei und ein erpresserischer Bodyguard werden jedoch zur ernsten Bedrohung für die beiden. - Robinson verleiht dem freundlichen Professor einen fantastischen Blick, der seine Schuldgefühle sichtbar werden lässt: Seine Gesichtszüge erstarren, als ihm sein ahnungsloser Freund, der zuständige Staatsanwalt, die Ermittlungsfortschritte offenbart. Das bewegt den Zuschauer einerseits zutiefst, andererseits bringt es ihn auch ins Grübeln, ob ein derartiges Schauspiel nicht schon ironisch gemeint sein könnte. Lang zeigt immer wieder Robinsons Antlitz in Großaufnahme: Seine Angst, seine Schuldgefühle, seine unterdrückten sexuellen Gelüste: all das wird hier besser begreifbar als in jedem erdenkbaren Dialog.

Formal ist The Woman in the Window ein relativ realistisch gehaltener Film noir. Auffällige, symbolisch aufgeladene, Licht- und Schattenspiele sucht man vergebens. Dafür rückt Lang immer wieder Spiegel und Ziffernblätter ins Bild. Zeit, das Wartenmüssen, das Schmorenlassen, aber auch der exakte Tatzeithergang, wird durch meist im Hintergrund auftauchende Uhren für den Zuschauer nachvollziehbar.

Am Ende wird uns schließlich ein Plottwist serviert, für den Lang heute von der Kritik gesteinigt würde. Als De Palma ein ähnliches Ende in Femme Fatale verwendete, musste er dafür jedenfalls eine üble Schelte über sich ergehen lassen. Nichtsdestotrotz: Es funktioniert in beiden Filmen. Und zwar sowohl auf einer moralischen Ebene, denn ein tragischer Ausgang wäre bei einer derartigen Hauptfigur schlicht unanständig, als auch auf einer psychologischen Ebene, die einem die neurotischen Ängste des Antihelden erklärt.
74 Punkte.

Freitag, Januar 04, 2008

HD-Formatekrieg vermutlich entschieden

Warner sattelt von HD-DVD auf Blu-ray um. Endlich scheint der für interessierte, potenzielle Konsumenten nervende Formatekrieg also entschieden zu sein. Es tritt das ein, was Bill Hunt von thedigitalbits bereits seit längerem postulierte: Blu-ray wird sich durchsetzen. Hunt erwartet, dass die restlichen Studios, die HD-DVD bislang unterstützten, bis Mitte 2008 ebenfalls ins Blu-ray-Lager übersiedeln werden. Nun ist endlich der Punkt erreicht, an dem es darüber nachzudenken lohnt, sich einen HD-Player anzuschaffen, ohne gleich befürchten zu müssen, sich für ein falsches Format zu entscheiden.