49th Parallel: Zwei Jahre befand sich Deutschland im 2. Weltkrieg, als dieser Powell-und-Pressburger-Film über englische Leinwände flimmerte. Doch während zu gleicher Zeit in Deutschland zum allergrößten Teil eindimensionale Propagandafilme aufgeführt wurden, war
49th Parallel kein hetzerisches Machwerk. Parteiisch gewiss, agitatorisch jedoch nicht. - Das ist auch der Grund, warum man sich diesen Film auch heute noch gut und gerne anschauen kann. - Ein deutsches U-Boot wird in einer kanadischen Bucht versenkt. Ein Teil der kurz zuvor an Land gegangenen Crew muss sich fortan durch Kanada in Richtung Grenze (49. Breitengrad) schlagen. Dabei kommen sie mit unterschiedlichen Figuren in Kontakt. Fazit: Großartig.
Inside wird in einigen Foren schon als größter Horrorfilm des Jahres gefeiert: Atmosphärisch, schonungslos und extrem splatterig. Leider sind das nur leere Worte, denn eine beängstigende Atmosphäre kommt nicht auf, weil uns die weibliche Hauptfigur fast ebenso unsympathisch ist wie ihre zum hemmungslosen Overacting neigende Gegenspielerin. Schonungslos ist
Inside allerdings in seiner Dreistigkeit, den Zuschauer zu unterschätzen, den Handlungverlauf vorherzusehen (soll heißen: nach spätestens 25 Minuten weiß man genau, worauf das alles hinausläuft). Und der Gorefaktor ist hier so übertrieben, dass er ab einem gewissen Punkt nur noch lächerlich wirkt - dummerweise ist das aber alles bierernst gemeint. Fazit: Eine Gurke.
Sisters: Ruhige Neuverfilmung von De Palmas Klassiker. Unaufgeregt, filmtechnisch unverspielt und keinesfalls fürs Kinderpublikum konzipiert wie die meisten anderen Horrorfilme dieser Tage. Chloë Sevigny ist dann auch eine Klasse besser als Jennifer Salt im Original (kein Kunststück). Allerdings hat mich Lou Doillon nicht überzeugt, da ziehe ich Margot Kidder jeder Tage vor. Stephen Rea ist nett in der Rolle des Dr. Lacan, bleibt aber unter seinen Möglichkeiten. Leider plätschert der Film so vor sich hin, baut nicht einmal ansatzweise eine vergleichbare Atmosphäre und Spannung auf, wie es das Original (auch dank der Splitscreen-Sequenzen) vermag. Endete der 70er-Jahre Film auf einem schwarzhumorigen Gag, so vermengen sich im Remake Traum und Wirklichkeit zu einem ziemlich wirren Ausklang. Fazit: Nicht so furchtbar wie erwartet, jedoch auch kein Glanzstück der Filmkunst.
Shoot 'em Up: Pönacks Lieblingsfilm des Jahres 2007 ist in seiner penetranten Wiederholung von ewigem Rumgeballere gähnend langweilig. Und in seinen angestrengten Versuchen, Tabus zu brechen, einfach nur peinlich. Ich hoffe, Giamatti hat hierfür einen dicken Scheck in die Hand gedrückt bekommen. Fazit: Ein Kultfilm für die Generation der Pickelausdrücker.